Sonnenblumenöl aus der Region

Mangelware Sonnenblumenöl: Landwirt will Abhilfe schaffen

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Seit dem Krieg in der Ukraine ist Sonnenblumenöl gefragter denn je. Landwirt Gregor Adams sieht darin eine Chance und hat deshalb Sonnenblumen angepflanzt. Damit ist er einer der wenigen im nördlichen Rheinland-Pfalz.

Wo früher Dutzende Flaschen mit Sonnenblumenöl standen, klaffen inzwischen große Lücken. Die Regale in den Supermärkten sind seit dem Frühjahr wie leer gefegt. Landwirt Gregor Adams aus Polch in der Eifel hat auf den aktuellen Bedarf reagiert und auf etwa 22 Hektar Sonnenblumen angepflanzt. Was jetzt im Sommer intensiv gelb auf den Feldern des Familienbetriebs leuchtet, soll im Herbst zu Vogelfutter und Sonnenblumenöl weiterverarbeitet werden.

Landwirt will regionales Sonnenblumenöl verkaufen

Die Idee zum Anbau von Sonnenblumen kam Adams im vergangenen Herbst. Einer seiner Kunden, der einen großen Tiernahrungsbetrieb betreibt, hatte Probleme Sonnenblumenkerne für Vogelfutter zu bekommen. Der Landwirt widmete daraufhin einen Teil seiner Fläche um und baut seitdem Sonnenblumen an.

Als dann im Frühjahr auch noch das Sonnenblumenöl knapp wurde, sah sich Adams in seiner Entscheidung bestätigt. Er hofft auf eine hohe Nachfrage und will auch das Sonnenblumenöl selbst herstellen. "Ich gehe mal davon aus, dass die Leute froh sind, wenn sie regionales Sonnenblumenöl kaufen können und nicht vor leerem Regal stehen."

Anbau von Sonnenblumen in Rheinland-Pfalz ist noch gering

In Rheinland-Pfalz steckt der Sonnenblumenanbau bisher noch in den Kinderschuhen. Die Fläche ist laut Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau mit etwa 400 Hektar insgesamt überschaubar. Das seien gerade mal 0,06 Prozent aller Acker- und Grünflächen. Vor allem im Süden des Landes. Aber der Verband geht nach eigenen Angaben davon aus, dass wegen der aktuellen Lage künftig noch weitere Landwirte dem Beispiel von Gregor Adams folgen werden.

Hohe Investition in die Herstellung von Sonnenblumenöl

Der Familienbetrieb in der Eifel hat immer schon mal was Neues ausprobiert und versucht, sein Angebot neben Getreide, Kartoffeln und Spargel zu erweitern. Sein letzter Versuch, Wassermelonen anzubauen scheiterte jedoch. Jetzt hofft Adams auf die Sonnenblumen. Zumal auch der Spargelverkauf laut Adams in diesem Jahr stark eingebrochen ist.

Ob sich die Investition in die Produktion von Sonnenblumenöl jedoch rentiert, das wird sich erst noch zeigen. "Wir brauchen eine Ölmühle, dann müssen wir noch Filter haben und eine Abfüllanlage, außerdem noch Flaschen und Etiketten, da ist schon eine gewisse Investition vonnöten", sagt Adams. Er habe bereits alles für die Herstellung bestellt und hoffe nun, dass die Teile rechtzeitig ankommen.

Verkauf im Supermarkt und im Hofladen

Der Handel habe ihm bereits signalisiert, dass er liebend gerne heimisches Sonnenblumenöl verkaufen würde. Und auch im eigenen Hofladen wird er Käufer finden, da ist sich Gregor Adams sicher. Auch wenn es dort nicht so günstig zu haben sein wird, wie im Supermarkt.

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SWR