Mit einem Aufruf bei Whatsapp hat es angefangen. Nur wenige Stunden später werden Kartons voll mit Babybodys, Winterjacken und Taschenlampen bei der Spedition Telci in Mogendorf im Westerwald abgegeben. Aber: Nicht alles, was gespendet wird, wird auch an der Grenze angenommen.
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Nach dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Not groß. Es gibt Tausende Tote und Verletzte, viele Überlebende sind obdachlos. Wer helfen möchte, kann spenden.
Gebrauchte Unterwäsche und dreckige Babybodys gespendet
Gebrauchte Kleidung wird aus hygienischen Gründen von der Türkei nicht angenommen, erklärt Gülten Kumas, Geschäftsführerin der Spedition. Anfangs habe sie diese Auflage noch stutzig gemacht. Dann habe sie aber gesehen, was teilweise gespendet wurde: "Bei uns wurden gebrauchte Unterwäsche und dreckige Babybodys abgegeben. In der Türkei haben die Menschen keine Möglichkeit, diese Kleidung zu waschen und zu sortieren."
Die gebrauchte Kleidung, die bereits bei der Spedition abgegeben wurde, werde jetzt teilweise nach Syrien geschickt. Ein anderer Teil wurde von Hilfsorganisationen abgekauft - der Erlös gehe an die Erdbebenopfer, sagt Kumas.
Hohe Auflagen für Hilfsgüter für die Türkei
Die Hilfstransporte sollten auch nicht einfach so losfahren, weiß die Geschäftsführerin. Die Speditionen müssten den Transport zuerst beim türkischen Generalkonsulat anmelden. Dann müsse eine Inventurliste erstellt werden: Alle Hilfsgüter, die verladen werden, sollen genau dokumentiert werden, sagt Kumas.
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Anschließend kontrolliert der Zoll Ladung und Papiere und verplombt - also versiegelt - den Lkw. Danach dürfe der nicht mehr geöffnet werden.
Hilfstransporte sind Minusgeschäft für Spedition
Zwei Lkw mit Spenden sind bereits am Donnerstagabend aus dem Westerwald in Richtung Türkei gefahren. Zwei weitere sind am Freitag gestartet. Die Fahrer wissen nicht genau, wie lange sie weg sind - und opfern dafür ihre Freizeit.
Für die Spedition in Mogendorf stand außer Frage, ob sie Lkw mit Hilfsgütern losschicken: "Wir machen ein Minus, aber helfen am Ende Menschen, die es nötig haben", sagt Gülten Kumas.