verschüttete Frau in türkischem Erdbebengebiet gerettet (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/I.S.A.R. Germany)

Erdbeben-Katastrophe in Türkei und Syrien

Verschüttete Zeynep nach aufwändiger Rettung in Klinik gestorben

Stand

Nach mehr als 100 Stunden war eine Frau im Erdbebengebiet unter den Trümmern gerettet worden. In der Nacht zu Samstag ist sie in einem Krankenhaus gestorben.

Es war zunächst ein großer Erfolg für die Hilfskräfte in der Türkei: Nach mehr als 50 Stunden Einsatz konnten Helferinnen und Helfer von International Search and Rescue (I.S.A.R.) Deutschland mit der Hilfe von Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks in der Stadt Kirikhan eine Frau lebend retten. Geholfen hatten auch THW-Kräfte aus Rheinland-Pfalz.

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I.S.A.R.-Sprecher: "Traurig und betroffen"

Mehr als 100 Stunden hatte die Frau unter den Trümmern überlebt. Die 40-Jährige mit dem Vornamen Zeynep war in einem "stabilen Zustand und wurde gleich medizinisch versorgt", sagte I.S.A.R.-Sprecher Stefan Heine am Freitag.

Am Samstag hätten allerdings die Angehörigen der Frau berichtet, sie sei in der Nacht im Krankenhaus gestorben, so die Hilfsorganisation. "Wir sind wirklich sehr traurig und betroffen", so Heine. "Aber wir sind froh, dass sie durch die Bergung wenigstens noch einmal die Chance hatte, ihre Familie wiederzusehen."

Erdbeben - TürkeiSyrien im Vergleich zu Deutschland (Foto: SWR)

Verschüttete über Schlauch mit Wasser versorgt

Für ihre Rettung hatten sich die Einsatzkräfte mühsam den Weg durch Betondecken gebahnt. Dabei wurden die Helferinnen und Helfer von I.S.A.R. Deutschland von den THW-Kräften unterstützt. "Stundenweise haben sie sich im Loch abgewechselt, haben die Betondecke aufgestemmt", berichtete Michael Walsdorf vom THW-Landesverband Hessen vor dem Tod der Frau. Er stand mit den Einsatzkräften in Kirikhan in Kontakt.

Das I.S.A.R.-Team habe schon länger Kontakt mit der verschütteten Frau gehabt, erklärte Walsdorf weiter. Über einen Schlauch habe man sie mit Trinkwasser versorgen können. Ein Notarzt und auch Menschen, die Deutsch und Türkisch sprechen, seien vor Ort gewesen, sodass auch die Kommunikation möglich gewesen sei.

Unterdessen haben deutsche und österreichische Retter ihre Erdbebenhilfe in der Türkei wegen Sicherheitsbedenken ausgesetzt. Es gebe Berichte über Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppierungen, wie das THW am Samstag mitteilte. Auch Schüsse sollen gefallen sein.

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