Wer Andrea Reiprich zuhause in Waldbreitbach besucht, muss nicht lange nach ihrem Haus suchen. Schon von weitem fällt das großes Schild an der Hauswand auf.
Darauf ein Foto, das sie als erste Bundeskönigin des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften zeigt, mit Krone und punkvoller Schützenkette. "Ich bin sehr stolz darauf, muss ich schon sagen, aber auch sehr dankbar," sagt die 57-Jährige.
Manche Schützenbruderschaften nehmen keine Frauen auf
Seit dem vergangenen September ist die Floristmeisterin Bundeskönigin der Historischen deutschen Schützenbruderschaft. Mit 30 von 30 Ringen hat sie sich gegen ihre Konkurrenz durchgesetzt. Einigen habe das gar nicht gepasst, meint Reiprich, denn es gebe immer noch Schützenvereine, die keine Frauen aufnehmen würden.
Deshalb sieht Reiprich ihren Sieg auch als Chance, mit Klischees aufzuräumen und in dem noch immer von Männern dominierten Schützenwesen die Rolle der Frau in den Blick zu rücken.
In ihrem Heimatverein, der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Waldbreitbach, sind Frauen willkommen. Dort ist Andrea Reiprich seit fast 35 Jahren Mitglied. Durch ihre Eltern - beide auch aktive Schützen - sei sie zum Schieß-Sport gekommen.
Bundeskönigin nur einmal möglich
Das Amt der Bundeskönigin hat sie noch bis zum September inne. In dieser Zeit sammelt sie auch Spenden und unterstützt damit ein karitatives Projekt.
Sie kann weder den Titel verteidigen, noch irgendwann wieder in diesem Wettbewerb antreten, so sind die Regeln. Die erste Bundeskönigin bleibt sie aber für immer.
Bundesköniginnenfest in Waldbreitbach
Am Sonntag gibt es in Waldbreitbach das Bundesköniginnenfest. Angekündigt haben sich mehre hundert Schützinnen und Schützen aus ganz Deutschland. Nach einer Messe in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt soll es einen Festumzug geben.