Ende November standen Asphaltarbeiten an der Brücke auf der B9 in Fahrtrichtung Bonn an, kurz vor der Abfahrt Mülheim-Kärlich. Die Baustelle sorgte zwischen dem 28. November und dem 1. Dezember für Verkehrsbeinträchtigungen auf der viel befahrenen Straße, da die meiste Zeit nur eine Spur befahrbar war.
IHK kritisiert Zeitpunkt der Bauarbeiten auf der B9
Dass die Arbeiten an der B9 zu einer weiteren Verschärfung der Verkehrssituation rund um Koblenz führen würden, damit war zu rechnen. Die Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK) kritisierte deshalb auch den Zeitpunkt. "Dass Infrastruktur erneuert werden muss, ist uns bewusst, allerdings besteht sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung erhebliches Verbesserungspotenzial", erklärt Joachim Altmann, der Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Koblenz.
Der LBM rechtfertigte das kurzfristige Vorgehen jedoch damit, dass die Arbeiten nach vor dem Winter notwendig seien. Demnach war die Fahrbahndecke der Brücke so marode, dass diese die kalte Temperaturen nicht unbeschadet überstanden hätte.
Stau rund um Koblenz hat viele Gründe
Nach Angaben des Verkehrsexperten Herbert Fuss vom ADAC Mittelrhein ist die Verkehrslage rund um Koblenz gerade äußerst angespannt. Pendler und Berufsfahrer müssten vor allem in den Morgen- und Abendstunden mit wesentlich längeren Fahrtzeiten als üblich rechnen. Die IHK hat dieses Problem auf SWR-Anfrage bestätigt.

Die Gründe für die Staus sind laut Fuss vielfältig. Zum einen spiele die Baustelle auf der Rheinbrücke in Neuwied eine große Rolle. Diese Arbeiten werden sich vermutlich noch bis Mitte Dezember hinziehen. Aber auch die Geschwindigkeitsbegrenzung für Busse und Lkws auf der Pfaffendorfer Brücke oder die Bauarbeiten an der Südbrücke in Koblenz seien Gründe dafür, dass es sich staut.
Verkehrsexperte: Stoßzeiten meiden und Fahrgemeinschaften gründen
Der November ist jedoch aus Erfahrung des Verkehrsexperten sowieso ein Monat, in dem mehr los ist auf den Straßen als üblich: "Es gibt keine Ferien mehr und die Leute fahren wieder mehr mit dem Auto als mit dem Rad." Hinzu komme, dass durch die positive Entwicklung der Pandemie in den Unternehmen vermehrt wieder Präsenz statt Homeoffice angesagt sei.
"Es gibt keine Ferien mehr und die Leute fahren wieder mehr mit dem Auto als mit dem Rad."
Die Empfehlung des Verkehrsexperten: Stoßzeiten meiden, so gut es geht, und Fahrgemeinschaften bilden. Mitfahrgelegenheiten ließen sich unter anderem über das Pendlernetz Koblenz finden. Ansonsten bleibe nur noch viel Geduld.