Es war der bislang höchste Stand der Ahr seit der Flutkatastrophe im Juli 2021: Am Donnerstagabend um 18 Uhr wurden laut Landesamt für Umwelt am Pegel Altenahr 2,56 gemessen - deutlich weniger als am Nachmittag noch prognostiziert. In der Nacht auf Freitag ist der Pegelstand dann weiter gesunken. Bei Altenahr liegt er aktuell bei unter zwei Metern.
Feuerwehren im Dauereinsatz
Die Technische Einsatzleitung (TEL) des Kreises konnte laut Kreisverwaltung in Absprache mit den Feuerwehren vor Ort bereits gestern Abend, gegen 22 Uhr in die Rufbereitschaft wechseln. Den Angaben zufolge waren über den Donnerstag verteilt rund 150 Feuerwehrleute im Einsatz.
"Insgesamt können wir festhalten, dass es sich um ein normales Wintergeschehen mit einem entsprechenden Hochwasser gehandelt hat", sagt Frank Linnarz, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Ahrweiler, im Nachgang. Er zieht ein positives Fazit des Tages. Demnach hätte die Lage gezeigt, dass sich die eingeübten Abläufe und Kommunikationswege zwischen den Wehren vor Ort, der TEL und der Kreisverwaltung bewährt haben.
Auch wenn das Gröbste vorbei ist, kann es nach Angaben des Kreises vielerorts weiter zu Einschränkungen im Straßenverkehr und den öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. Nach Angaben der Feuerwehr ist unter anderem in Altenahr der Tunnel gesperrt, die provisorische Zufahrt sei überflutet. Der Tunnel bleibe auch am Freitag gesperrt - ebenso einige Straßen.
Sorge um Treibgut in der Ahr
Wie die Kreisverwaltung mitteilt, hat Treibgut, das in der Ahr zu sehen war, bei einigen Bürgerinnen und Bürgern für Verunsicherung gesorgt. Der Kreis erklärt dazu, dass das Treibgut bei den gestrigen Pegelständen noch keine Gefahr darstelle. Bei höheren Wasserständen könne dies jedoch zu Anlagerung an Engstellen im Flusslauf, sogenannten Verklausungen, führen. Die Verwaltung appelliert daher an die Bürger, kein Baumaterial, Holz oder Müll an den Gewässerrändern zu lagern, das weggeschwemmt werden könnte.
Rhein in Koblenz soll weiter ansteigen
Während die Ahr sich langsam wieder sinkt, steigen die Pegel andernorts. Laut Hochwasservorhersagezentrale soll der Rhein in Koblenz in der Nacht zum Samstag bis auf rund 6,50 Meter ansteigen. Die Meldehöhe von fünf Meter hat er bereits überschritten. Wegen des Hochwassers sind in einigen Koblenzer Stadtteilen seit dem frühen Freitagmorgen Halteverbote eingerichtet, wie zum Beispiel in Lay und Güls an der Mosel.
Hochwasser an Rhein und Mosel geht zurück
Die Nette in Mayen ist ebenfalls weiter angestiegen und kann nach Stadtangaben über die Ufer treten. Auch in Lahnstein könnten Straßen in der Innenstadt wegen des Hochwassers gesperrt werden.
An der Mosel sind immer noch viele Straßenabschnitte überschwemmt: hauptsächlich die B416 in Hatzenport, Löf, Moselkern und Müden. Unterführungen in Lehmen und Winningen sind vollgelaufen. Die Moselpromenade in Cochem ist überspült, auch die Durchgangsstraße ist zu.