Umweltfreundlich grillen: Vegetarische Spieße mit Seitan und Gemüse auf einem Grill.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Karl Allgäuer)

Tipps für die Grillsaison

Klimafreundlicher grillen - so geht's

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Das Wetter in Rheinland-Pfalz ist sommerlich. Perfekte Bedingungen also, um den Grill anzuschmeißen. Mit ein paar einfachen Tipps geht das Ganze sogar verträglicher für's Klima.

Viel Sonne und hohe Temperaturen - das ist Grillzeit! Kohle und Grillfleisch haben in der gegenwärtigen Diskussion allerdings nicht unbedingt den besten Ruf. Doch auch wer die eigene Klimabilanz "sauber" halten möchte, muss nicht auf den Grillabend verzichten. So einfach geht's:

Grillgut am besten pflanzlich, regional und saisonal

Am klimafreundlichsten grillt, wer Gemüse auf den Rost legt. Bestenfalls noch das saisonal verfügbare aus der Region. Denn Experten des TÜV Rheinland haben nachgewiesen, dass man rund 20 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen erreichen kann, wenn man sich bewusst für klimafreundliches Grillgut entscheidet.

Rindfleisch und Käseprodukte schneiden bei der Klimabilanz am schlechtesten ab, etwas besser ist Schweinefleisch. Der Grund: Bei der Aufzucht von Rindern entsteht mehr CO2, bis das Steak tatsächlich auf dem Grill liegt. Ähnlich verhält es sich beim Käse. Regionales Gemüse hat hingegen einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck. Denn je länger die Anreise oder je aufwendiger die Lagerung, desto schlechter ist die Klimabilanz.

Grillgemüse und ein Hähnchensteak auf einem Holzbrett angerichtet (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Weniger ist mehr: Wer nicht komplett auf Fleisch verzichten will, kann weniger Fleisch und mehr Gemüse grillen.

Tierische Produkte belasten die Umwelt über den gesamten Lebensweg weit mehr als Gemüse. Wer trotzdem nicht auf sein Fleisch auf dem Grill verzichten möchte, sollte sich vielleicht für das Schwein aus der Region statt des argentinischen Rindersteaks entscheiden.

Solar- und Infrarotgrills sind klimafreundlicher

Solar- und Infrarotgrills sind weit vorne, was die Klimabilanz angeht. Mit dem Solargrill kann man zum Beispiel komplett Kohle, Gas und aus fossilen Brennstoffen erzeugten Strom vermeiden - allerdings braucht man viel Geduld.

Häufig wird deswegen mit Kohle, Gas oder elektrisch gegrillt. Auf's Klima hat die Art des Grills tatsächlich aber gar keinen so großen Einfluss: Laut dem TÜV Rheinland werden knapp 95 Prozent der anfallenden klimarelevanten Emissionen beim Grillen durch das Grillgut verursacht. Es kommt also nicht so sehr darauf an, welchen Grill man benutzt, sondern was man drauf legt.

Alternativprodukte statt klassischer Holzkohle

Kohlealternativen wie getrocknete Maiskolben sind klimatechnisch besser als die klassische Holzkohle. Wer dennoch mit Holzkohle grillen möchte, sollte für's Klima darauf achten, heimische Holzkohle zu verwenden. Standard-Holzkohle aus dem Super- oder Baumarkt ist oft nicht nachhaltig, da sie fast ausschließlich aus Tropenholz hergestellt wird. Beim Einkaufen kann man auf das Holzsiegel achten. Holzkohle mit dem FSC- oder Naturland-Siegel wird zum Beispiel vom Naturschutzbund empfohlen.

Beim Anfeuern des Grills sollte man außerdem auf chemische Grillanzünder verzichten und stattdessen zum Beispiel natürliche Anzünder aus Holz verwenden.

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SWR