Mit seinen Greifvögeln ist Achim Häfner in ganz Deutschland unterwegs.  (Foto: SWR)

Falknerei in Bisterschied am Wochenende geöffnet

Wie ein Falkner im Westen der Pfalz anderen mit Greifvögeln hilft

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Sebastian Stollhof
Sebastian Stollhof (Foto: SWR)

Achim Häfner hat eine Mission: Der 66-Jährige will Menschen, denen es nicht gut geht, helfen - mit Greifvögeln. Dafür ist er in ganz Deutschland unterwegs. Und macht immer wieder ganz besondere Erfahrungen. Am Wochenende öffnet er seine Falknerei in Bisterschied.

Was ihm seine Arbeit mit den Greifvögeln bedeutet? Lange nachdenken muss Achim Häfner nicht. "Meine Arbeit ist Leben." Schon als kleiner Junge hatten den heute 66-Jährigen Greifvögel fasziniert. Vor mehr als 20 Jahren entschied er sich, seinen Beruf als Gipser und Stukkateur aufzugeben und seine Leidenschaft fortan zu seinem Beruf zu machen: die Falknerei.

Zu Besuch in Altenheimen, Hospizen oder Behinderteneinrichtungen

Das mit einer ganz besonderen Mission: Achim Häfner will anderen Menschen mit seinen Greifvögeln helfen. Menschen, denen es nicht gut geht. Und so besucht er in ganz Deutschland Therapiezentren, Hospize, Behinderteneinrichtungen oder Altenheime, aber auch Kindergärten und Schulen. Was er dabei erlebt, sorgt bei ihm auch nach zwei Jahrzehnten immer wieder für Gänsehaut.

Aktuellstes Beispiel: Im Fachpflegezentrum im hessischen Lorsch ist er immer wieder mit seinen Eulen zu Besuch. "Wenn da ein Wachkomapatient die Hand bewegt oder mit den Augen blinzelt, dann sieht man, was man mit seiner Arbeit erreichen kann", sagt Häfner. Und in solchen Momenten denkt er dann oft: "Ich habe alles richtig gemacht."

Eulen oder Käuze werden am Donnersberg von Hand aufgezogen

So erzählt Häfner auch von Besuchen bei Menschen, die an Demenz erkrankt sind und sich beim Streicheln der Greifvögel plötzlich wieder an bestimmte Dinge erinnern. Sein Ziel ist es: "Mit meinen Tieren den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern."

In seiner Falknerei in Bisterschied am Donnersberg hält Achim Häfner mit seinem Team mehr als 50 Greifvögel.  (Foto: SWR)
In seiner Falknerei in Bisterschied am Donnersberg hält Achim Häfner mit seinem Team mehr als 50 Greifvögel.

Seine Greifvögel zieht der Falkner in Bisterschied von Hand auf. So nimmt er dann auch häufig Jungtiere mit zu kranken Menschen. Mehr als 50 Greifvögel wie Eulen und Käuze sind derzeit bei ihm in der Falknerei. Immer mal wieder komme es auch vor, dass sich jemand bei ihm meldet und Tiere abgeben möchte. Wie jüngst beispielsweise der Zoo in Frankfurt. Zwei Falklandkarakaras, eine Art der Geierfalken, haben so am Donnersberg ein neues Zuhause gefunden. "Der Zoo in Frankfurt hatte umgebaut und wollte sie abgeben", sagt Häfner.

Falknerei in Bisterschied öffnet am Wochenende

In Bisterschied bietet er auch Wanderungen mit Eulen an. Die Falknerei hat er nur an bestimmten Tagen geöffnet. Wie nun am Wochenende von Freitag bis Sonntag. Zum Jahresabschluss hat er unter anderem Freunde und Unterstützer eingeladen, dazu gehören auch weitere Falkner. "Und wir freuen uns zudem über jeden, der mal einen Greifvogel auf der Hand halten und streicheln möchte", sagt Häfner.

Am Wochenende ist die Falknerei in Bisterschied geöffnet. Besucher haben dann die Möglichkeit, zum Beispiel eine Eule auf den Arm zu nehmen und zu streicheln.  (Foto: Falknerei Bisterschied)
Am Wochenende ist die Falknerei in Bisterschied geöffnet. Besucher haben dann die Möglichkeit, zum Beispiel eine Eule auf den Arm zu nehmen und zu streicheln.

Als "Falkner der Herzen" ist Achim Häfner auch als Botschafter für das Kinderhospiz "Sterntaler" unterwegs, sammelt bei Vorführungen Spenden für die Einrichtung im pfälzischen Dudenhofen. Das sei für ihn längst zu einer Herzensangelegenheit geworden.

Mit Eulen in Hamburg oder München

Für das nächste Jahr hat er wieder zahlreiche Termine in seinem Kalender stehen, ist mit seinen Greifvögeln unter anderem in Kiel, Hamburg, Berlin oder München. Und zwischendurch hat er mit seinem Team dann auch Ideen und Pläne für seine Falknerei. So wurde im vergangenen Jahr eine größere Fläche begradigt.

Sein Hobby zum Beruf zu machen - darin eine Berufung zu finden: Das spüre er immer wieder, wenn er mit seinen Vögeln bei anderen Menschen zu Besuch ist: "Die Wirkung der Tiere ist unbeschreiblich", sagt Achim Häfner.

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