Die Forstleute untersuchen insgesamt etwa 4.000 Bäume in Rheinland-Pfalz. Dadurch erhoffen sich die Experten neue Antworten auf die Frage, wie es dem Wald im Land geht. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Oliver Berg)

Waldzustandserhebung startet in Trippstadt

Klimakrise im Wald: Wie krank sind die Bäume in RLP?

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Christoph Heck
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In Trippstadt (Landkreis Kaiserslautern) haben Forstleute am Mittwoch mit der diesjährigen Waldzustandserhebung begonnen. Rund 4.000 Bäume sollen untersucht werden. Der Großteil ist jetzt schon krank.

Das Ausmaß der Klimakrise wird in den vergangenen Jahren immer deutlicher, wie das rheinland-pfälzische Umweltministerium mitteilt. Schon jetzt sind mehr als 80 Prozent der Bäume in den heimischen Wäldern krank. Die Ursache sei in erster Linie die anhaltende Trockenheit. Die Dürre schwäche die Bäume und mache sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge wie den Borkenkäfer. Einige Bäume sterben laut Ministerium schlichtweg ab, weil sie verdursten.

RLP will Strategien entwickeln, um dem Wald zu helfen

Die jährliche Waldzustandserhebung soll zeigen, wie sich der Klimawandel auf den Wald auswirkt. "Durch diese wissenschaftlichen Daten können wir Strategien entwerfen, wie wir dem Wald am besten helfen können, etwa, welche Baumarten vergleichsweise widerstandsfähig sind", sagte Umweltstaatssekretär Erwin Manz (Grüne) zum Start der Aktion an der Forschungsanstalt für Forstwirtschaft und Waldökologie in Trippstadt.

Jedes Jahr werden dieselben Bäume untersucht

Die Forstleute untersuchen dabei jedes Jahr dieselben Bäume. Sie begutachten beispielsweise, wie dicht die Baumkrone ist und wie viele Blätter von Insekten angefressen wurden. Die Experten sehen auch nach, ob die Bäume von einer Pilzkrankheit an der Rinde betroffen sind. Der Waldzustandsbericht wird seit 1984 jedes Jahr erstellt.

RLP-Umweltstaatssekretär Erwin Manz lässt sich von Forstwissenschaftler Friedrich Engels im #Wald bei Trippstadt erklären, wie man kranke von gesunden Bäumen präzise unterscheiden kann. Heute beginnen die Erhebungen zum neuen Waldzustandsbericht. #Hitzewelle #klima https://t.co/ii4mmEgodw

Klimaschutz als wirksamstes Mittel gegen die Trockenheit

Im vergangenen Jahr zeigten die Untersuchungen, dass weniger als jede zehnte Buche und Eiche als gesund gilt. Das seien jedoch die Baumarten, die in Rheinland-Pfalz am häufigsten vorkommen. Staatssekretär Manz bezeichnet trotz aller Maßnahmen den Klimaschutz als wirksamstes Mittel: "Der Klimaschutz und allen voran die Energiewende sind eine dringende Aufgabe, an der wir alle arbeiten müssen. Jede und jeder von uns kann dazu beitragen, das Klima und damit den Wald zu schützen."

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