Die Verbandsgemeinde Winnweiler hat beispielsweise einen eigenen Notfallplan erstellt. Acht Monate Arbeit, Gespräche, Diskussionen und Planungen stecken darin, sagt Verbandsbürgermeister Rudolf Jakob (CDU). Unter anderem gibt es auch in Pirmasens und Zweibrücken eigene Notfallpläne.
Bei Blackout greift Notfallplan
Der Plan der Verbandsgemeinde Winnweiler ist dreistufig. Verbandsbürgermeister Jakob sagt, bereits nach einer halben Stunde Stromausfall könnten Betroffene sich bei der Feuerwehr in Winnweiler melden, Notrufe abgeben und sich Hilfe holen. Stufe zwei greift nach zwei Stunden Blackout. Dann sollen laut dem Verbandsbürgermeister die Feuerwehrhäuser für die Bevölkerung geöffnet und mit Notstrom versorgt werden. Heiße Getränke sollen ebenfalls angeboten werden.
17 Notunterkünfte in Verbandsgemeinde Winnweiler
Nach spätestens acht Stunden sollen dann in Stufe drei insgesamt 17 Notunterkünfte in der Verbandsgemeinde geöffnet werden. Dort gebe es unter anderem Notstromaggregate, beispielsweise für Menschen mit Sauerstoffgeräten oder Dialyse-Patienten, die ohne Strom hilflos wären. Außerdem sollen in den Stationen - unter anderem das Gemeindehaus in Langmeil, das Bürgerhaus in Münchweiler und im Feuerwehrhaus in Winnweiler Menschen mit Essen und warmen Getränken versorgt werden. Auch das Seniorenheim ZOAR soll im Katastrophenfall mit Notstromaggregaten betrieben werden können.
Heizölgebläse sorgen für warme Notunterkünfte
Die Notunterkünfte sollen mit Heizölgebläsen beheizt werden. Insgesamt wurden nach Angaben des Verbandsbürgermeisters 37 Geräte angeschafft. Für größere Hallen mit einer Leistung von 80 Kilowatt, kleinere Gebäude werden mit 20 Kilowatt beheizt. Für den Katastrophenfall seien bereits mehr als 30.000 Liter Diesel und Heizöl für die Geräte besorgt worden. Damit könnte nach Angaben von Bürgermeister Rudolf Jacob etwa ein Monat lang in allen Notunterkünften geheizt werden.
Wie erreicht man im Blackout Betroffene?
Auch ambulante Pflegedienste sollen im Katastrophenfall einbezogen werden, um kranke Menschen zu Hause erreichen zu können und überhaupt von ihnen und ihren Bedürfnissen und gesundheitlichen Problemen zu erfahren. Daher wurden in den vergangenen Wochen bereits Flyer verteilt, auf denen über den Notfallplan informiert wurde.
Stromausfälle lokal und großflächiger möglich
Bürgermeister Rudolf Jacob glaubt, dass Stromausfälle in Zukunft keine Seltenheit bleiben werden. Daher sieht er es als nötig an, sich auf mögliche Szenarien und Blackouts vorzubereiten - so wirtschaftlich wie nötig und so umfassend wie möglich.
Kleinere Gemeinden sind im Vorteil
Da viele Menschen auf dem Land in Einfamilienhäusern leben, ein Großteil mit Holz heizen kann und auch starker sozialer Zusammenhalt – etwa durch Nachbarschaftshilfen - vorhanden ist, sieht Jacob die Folgen eines Blackouts für bewältigbar. In Städten sei die Versorgung von Menschen deutlich komplexer, da viele Familien und Singlehaushalte von zentralen Strom- und Gasheizungen abhängig seien.