Noch vor einiger Zeit gab es bei großen Veranstaltungen diverse Beschränkungen wegen Corona. Doch die sind inzwischen fast alle aufgehoben. Konzerte in größeren Clubs und Hallen sind wieder möglich. Gute Zeiten für Musiker, Kleinkünstler und andere Kulturschaffende, möchte man meinen. Doch dem ist nicht so, sagen die beiden Kaiserslauterer Musiker Shakti und Mathias Paqué. Sie bilden gemeinsam das Duo Mon Mari et Moi. Sie beobachten, dass immer weniger Menschen zu Konzerten kommen. Die Konsequenz: Auftritte werden abgesagt.
Viele Veranstalter hätten aufgehört, langfristig zu planen und würden erst mal nur noch ausgefallene Konzerte nachholen. Das betreffe viele Musikerinnen und Musiker, stellt Mon Mari et Moi in Gesprächen fest. Das habe zur Folge, dass einige in andere Berufe wechseln, da das Musiker-Dasein momentan zu riskant sei. Selbst vermeintlich erfolgreiche und bekannte Musikgruppen hätten aufgegeben. Neue Bands hätten zurzeit ganz schlechte Karten.
Künstler fühlen sich von Politik vergessen
Shakti und Mathias Paqué machen sich große Sorgen wohin das führen wird, auch wenn sie selbst aktuell noch halbwegs gut über die Runden kommen würden. Das Coronaproblem sei gerade in der Kultur-Branche noch nicht gelöst. Aber die Dringlichkeit werde nicht gesehen. Laut dem Künstler-Duo fühlen sich viele Musikerinnen und Musiker – sie eingeschlossen – vergessen, so als stünden sie ganz hinten auf der Liste. In der Vergangenheit sei das Kaiserslauterer Künstler-Duo gut unterstützt worden, um durch die Pandemie zu kommen. Doch jetzt fühlten sie sich von der Politik vergessen.
In der aktuellen Zeit gebe es zu viele Gründe, um nicht zu Konzerten zu gehen. Es brauche daher neue Ideen. Shakti Paqué denkt dabei nicht nur an finanzielle Unterstützung, sondern auch an Signale, die die Wichtigkeit von Kultur unterstreichen.
Shakti Paqué könne neben ihren musikalischen Aktivitäten keine eigene Kampagne aufziehen, aber sie habe die ein oder andere Idee: Vielleicht sollte dafür gekämpft werden, dass der Besuch von Kulturveranstaltungen eine Kassenleistung wird. Denn ein Konzertbesuch könne für seelisches Gleichgewicht sorgen. Eine andere Idee von ihr ist, selbst noch auf der Bühne für den nächsten Künstler und die nächste Veranstaltung zu werben.
Kultur als Gegenmittel zur Krisenzeit
Das Musiker-Duo Mon Mari et moi aus Kaiserslautern erkennt, dass viele Menschen eine stressige und anstrengende Zeit hinter sich haben. Damit fehle die Energie und es sei keine Stimmung da, abends auf Konzerte zu gehen. Trotzdem seien sie überzeugt, dass Menschen Konzertbesuche und andere Kulturveranstaltungen gerade jetzt brauchen – und zwar als Gegenmittel zur Krisenzeit. In seinen Konzerten spiele das Duo daher aktuell keine besonders traurigen Lieder, sondern versuche mehr Richtung Musik-Kabarett und Unterhaltung zu gehen.
Im besten Falle gehen die Menschen mit einer besseren Stimmung als sie gekommen sind, so das Musiker-Duo. Shakti Paqué glaubt, dass viele vielleicht nach Corona einen Anschubs brauchen, um wieder auf Veranstaltungen zu gehen. Nach zwei Jahren Pandemie und angelerntem Abstandhalten, müssten die Leute sich vielleicht wieder "zurückgewöhnen", abends wegzugehen.