Notarztwagen in Kreisen Kaiserslautern und Kusel häufig abgemeldet (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Geisler-Fotopress | Thomas Bartilla/Geisler-Fotopres)

Notarztwagen oft abgemeldet

Warum Notärzte in den Kreisen Kaiserslautern und Kusel oft später kommen

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Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Im Notfall zählt jede Minute! Wer auf einen Notarzt angewiesen ist, muss darauf zählen können, dass er schnell da ist. In den Kreisen Kaiserslautern und Kusel ist das nicht immer so.

Das geht aus den Antworten der Landesregierung auf eine große Anfrage der CDU-Landtagsfraktion hervor. Der CDU-Landtagsabgeordnete Marcus Klein hat die Zahlen für die Kreise Kaiserslautern und Kusel jetzt veröffentlicht.

Für einen großen Teil des Kreises Kaiserslautern und des Kreises Kusel ist der Kreis Kaiserslautern als Rettungsdienstbehörde zuständig. Er vergibt die Aufträge für die Notarzt-Versorgung - meistens an Krankenhäuser. Besetzt werden können die Notarztfahrzeuge dann auch mit niedergelassenen Ärzten.

Notarztwagen in Kreisen Kaiserslautern und Kusel: Bedingt einsatzbereit

Nach den Zahlen der Landesregierung waren die zwei Notarztfahrzeuge im Kreis Kaiserslautern insgesamt in diesem Jahr rund 1.900 Stunden (insgesamt umgerechnet 76 Tage) bei den Leitstellen abgemeldet - das heißt, sie waren nicht einsatzbereit. Im Kreis Kusel war das eine Notarztfahrzeug fast 1.200 Stunden (insgesamt umgerechnet 50 Tage) nicht einsatzbereit.

Zu den Gründen für die Ausfälle sagt die Antwort der Landesregierung nichts. Möglich sind technische Probleme. Die CDU sieht aber vor allem den Personalmangel im medizinischen Bereich als Grund für die Ausfälle.

Andere Notarztwagen übernehmen Einsätze in Kaiserslautern und Kusel

Wenn sich ein Notarztwagen von der Leitstelle abmeldet, alarmiert diese in einem Notfall den nächstgelegenen, einsatzbereiten Notarzt. Im Kreis Kaiserslautern war das bei den Ausfallzeiten der beiden Notarztwagen in Kaiserslautern (64 mal) und Landstuhl (123 mal) 187 mal der Fall. Im Kreis Kusel übernahm ein Notarztwagen aus einer anderen Region 75 Einsätze des abgemeldeten Wagens.

Längere Anfahrtzeiten für Notärzte

Das bedeutet aber auch, dass der Notarzt im Einsatz zum Teil mehr Zeit braucht, um zum Einsatzort zu gelangen. Die Antwort der Landesregierung auf die Anfrage der CDU listet die Einsätze auf, wobei einige Angaben unvollständig sind. Im überwiegenden Teil der Einsätze brauchte der Notarztwagen zwischen 10 und 15 Minuten zum Einsatzort. Es sind aber auch Fälle dokumentiert, in denen das entsprechende Fahrzeug über 30 Minuten bis zum Patienten brauchte. Ob dadurch die Versorgung der Patienten gelitten hat, geht aus den Antworten der Landesregierung nicht hervor.

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