Michael Frisch (l) und Jan Bollinger (beide AfD)  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Harald Tittel)

Landesparteitag der AfD am Wochenende

AfD-Landeschef Frisch geht, Bollinger soll Nachfolger werden

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An der Spitze der rheinland-pfälzischen AfD steht am kommenden Wochenende ein Wechsel an. Der amtierende Landesvorsitzende Michael Frisch sagte dem SWR, er werde nicht erneut kandidieren.

Er sei vor zwei Jahren als Landesvorsitzender angetreten, um der Partei in einer schwierigen Situation zu helfen. Dem ursprünglichen Kandidaten für den Landesvorsitz war damals eine Nähe zu rechtsextremistischen Kreisen vorgeworfen worden.

Sieht Frisch die Unterstützung durch seine Partei schwinden?

Frisch begründete seinen Rücktritt nun auch mit der Doppelbelastung als Fraktions- und Parteivorsitzender. Beobachter gehen aber davon aus, dass Frisch mit seiner bürgerlich-konservativen Ausrichtung möglicherweise bei einer erneuten Kandidatur keine Mehrheit gefunden hätte. Frisch gilt als Anhänger von Jörg Meuthen.

Dieser hatte die AfD Anfang des Jahres verlassen. Der frühere Bundesvorsitzende und Europa-Abgeordnete hatte diesen Schritt mit der Einschätzung begründet, die Partei stehe nicht mehr auf dem Boden der Verfassung und bewege sich zunehmend nach rechtsaußen. Aus dem gleichen Grund hatte auch schon der frühere Landesparteichef Uwe Junge die AfD verlassen. Junge habe damals davor gewarnt, dass die AfD in die Hände von Politikern wie Jan Bollinger und Sebastian Münzenmaier fallen und so immer weiter nach rechts driften könnte, sagt SWR-Korrespondent Jörg Armbrüster.

Laut AfD Bollinger bislang einziger Kandidat für Frisch-Nachfolge

Nach Angaben der AfD ist der Neuwieder Landtagsabgeordnete Jan Bollinger bislang einziger Kandidat für die Frisch-Nachfolge. Bollinger ist Fraktionsvize der AfD. Als Stellvertreter werde unter anderem der Bundestagsabgeordnete Sebastian Münzenmaier erneut kandidieren.

Mainz

Spitzenkandidat im Porträt Sebastian Münzenmaier (AfD): Der Joviale

Sebastian Münzenmaier hat sich während der ersten Legislaturperiode der AfD im Bundestag in seiner zerstrittenen Partei Geltung verschafft. Er kandidiert auf Platz 1 der Landesliste - einer weiteren Karriere steht nichts im Wege.

Bingen

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Heute wählt die rheinland-pfälzische AfD in Bingen ihren neuen Vorsitzenden. Es könnte eine Richtungsentscheidung für die Partei werden: Will sie einen Parteichef, der offenbar rechtsextremes Gedankengut mitbringt?

Mertloch

Mertloch Uwe Junge tritt aus AfD aus

Der ehemalige AfD-Fraktionschef in Rheinland-Pfalz, Uwe Junge, ist aus der Partei ausgetreten. Das gab der Politiker aus Mertloch im Kreis Mayen-Koblenz auf Facebook bekannt. Unter anderem kritisierte er eine "negative Veränderung der Mitgliederstruktur“. Junge schreibt, dass Bundestagsfraktionschef Gauland lange seine schützende Hand über den "völlig überschätzten“ Thüringer AfD-Fraktionschef Höcke gehalten habe. Das habe dem Ansehen der Partei geschadet.

Baden-Württemberg

Langjähriger Parteivorsitzender geht Jörg Meuthen verlässt die AfD - Kritik vom BW-Landesvorstand

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