Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) begründete ihre Entscheidung damit, dass es Nino Haratischwili auf faszinierende Weise gelinge, Unterhaltung mit Haltung zu verbinden und dabei Einzelschicksale und Historie zu verschmelzen.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine seien ihre Romane erschreckend aktuell. Sie erzählten von Dramen und Tragödien von beinahe antikem Ausmaß und stellten wichtige Fragen nach Schuld und Verantwortung, nach den Langzeitfolgen von Krieg und Verbrechen, so Dreyer.
Haratischwili "eine besondere Geschichtenerzählerin"
Nino Haratischwili sei "eine besondere Geschichtenerzählerin", die die großen und kleinen Tragödien des Lebens bildstark ausleuchte. "In ihren Romanen ist viel Schatten, doch trotz der Abgründe geht das Licht nie aus. In diesem Optimismus ist sie dem großen Carl Zuckmayer sehr ähnlich. Ich freue mich sehr darauf, Nino Haratischwili mit der Carl-Zuckmayer-Medaille auszuzeichnen", teilte die Ministerpräsidentin mit.
Eine Fachkommission hatte Dreyer mehrere Vorschläge für mögliche Preisträgerinnen bzw. Preisträger gemacht, aus der schließlich Nino Haratischwili ausgewählt wurde.
Haratischwili 46. Preisträgerin der Carl-Zuckmayer-Medaille
Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Verdienste werden mit einer Veranstaltung im Mainzer Staatstheater gewürdigt. Zu dem Preis gehört eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger waren beispielsweise Günter Strack, Hanns Dieter Hüsch, Udo Lindenberg, Doris Dörrie, Bruno Ganz, Maren Kroymann und zuletzt Rafik Schami.
