Dreyer würdigte Schami als wunderbaren Geschichtenerzähler, der Vielfalt in die Literatur gebracht habe. "Sprache ist für ihn die Tür zur Menschlichkeit", sagte die SPD-Politikerin bei der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille im Mainzer Staatstheater. Seinen literarischen Worten habe der 76-Jährige Taten der Versöhnung und des Zusammenhalts folgen lassen. Schami habe eine "entschlossen humanistische Grundhaltung". Sein "Aufstehen gegen Gewalt" finde sich vor allem in seiner Sprache, aber auch in seinem Engagement.
Mit seinen Erzählungen voller Weisheit, Humor und Melancholie begeistere der Autor ein Millionenpublikum, hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Auswahl des Preisträgers im November begründet. Rafik Schami zähle zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern der Gegenwart.
Durch seine Verknüpfung mit der arabischen Erzähltradition habe er zudem die deutsche Literatur bereichert. Dreyer würdigte auch Rafik Schamis Engagement für Frieden und Menschenrechte.
Mehr als 60 Bücher veröffentlicht
Der in Syrien geborene Autor kam 1971 nach Deutschland. Inzwischen lebt er in Marnheim im Norden der Pfalz. Rafik Schami hat mehr als 60 Bücher veröffentlicht. Sein Werk besteht aus Romanen, Erzählungen, Essays und Kinderbüchern und wurde in 34 Sprachen übersetzt.
Zu seinen bekanntesten Bücher gehören "Die dunkle Seite der Liebe" und "Das Geheimnis des Kalligraphen".
Preisverleihung wegen Corona verschoben
Ursprünglich sollte die Medaille im Januar verliehen werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Feier im Mainzer Staatstheater aber auf den 27. Juni verschoben.
"Mit einem Online-Format wäre es nicht möglich, das Besondere an seinem literarischen Wirken zu vermitteln. Seine Kunst lebt vom direkten Austausch mit seinem Publikum", so Dreyer damals. Deshalb habe man sich in enger Absprache mit dem Preisträger dazu entschieden, die Verleihung auf Ende Juni zu verschieben.