Online-Shopping: So wenige persönliche Daten sind eigentlich nötig beim Bestellen

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INTERVIEW
Stefan Eich
ONLINEFASSUNG
Sebastian Felser

Wer schon mal im Internet bestellt hat, kennt das: Eingabemasken, bei denen Händler viele Dinge abfragen. Vieles davon ist unnötig – und lässt sich umgehen.

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Vor größeren Festen – Weihnachten, Ostern oder auch am Valentinstag – brummt der Online-Handel. Viele Haushalte bestellen im Internet und geben dabei mehr oder weniger freiwillig einiges von sich preis: 90 Prozent der Kundinnen und Kunden sind bereit, gegen Rabatte oder Gutscheine mehr Informationen anzugeben oder sich für Werbe-Newsletter anzumelden. Das hat eine Umfrage der Unternehmens "NordVPN" ergeben, das sichere Internetverbindungen anbietet.

Geburtsdatum? Selten nötig.

Die Angabe des Geburtsdatums sei, sagt Joanna Rusin-Rohrig von NordVPN, nur bei wenigen Artikeln nötig, die eine Altersprüfung erfordern. Trotzdem wird dies immer wieder abgefragt, auch ohne dass Rabatte gewährt werden und klar ist, dass dies eine freiwillige Angabe ist.

Telefonnummer? Selbst Anschrift – eigentlich unnötig.

Viele Online-Händler fragen auch standardmäßig nach der Telefonnummer. Das ist ebenfalls nicht zwingend erforderlich, auch wenn eine Telefonnummer natürlich für Rückfragen sinnvoll sein kann. Doch lassen sich, so die Empfehlung von Joanna Rusin-Rohrig, Pakete auch zu Packstationen oder Filialen bestellen. Dann entfällt sogar die Angabe der Wohnanschrift.

Einweg-Kreditkarten-Nummer und -E-Mail-Adresse einsetzen

Nicht immer lassen sich Bestellungen aufgeben, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher so sparsam mit ihren Daten umgehen. Manchmal gibt es aber auch Möglichkeiten, das System ein Stück weit zu umgehen. Dafür können Kundinnen und Kunden zum Beispiel "Einmal-E-Mail-Adressen" verwenden, die nach der Bestellung wertlos werden – und sogar mit Kreditkarten ist das möglich. "Es gibt bei zahlreichen Kreditkarten-Unternehmen die Möglichkeit, sich ein Mal eine Kreditkartennummer generieren zu lassen. Die benutzt man tatsächlich nur für diesen Einkauf", sagt Rusin-Rohrig. Danach sei die Nummer wertlos, denn "die wird nach einer Benutzung erlöschen".

Daten-Broker und Betrüger lauern auf Daten

Obwohl in Deutschland das Thema Datenschutz sehr präsent ist und viele Menschen vordergründig großen Wert darauf legen, hat die Untersuchung des Unternehmens ergeben: "Schon 20 Prozent der Deutschen sind Opfer eines Online-Shopping-Betrugs geworden", sagt Joanna Rusin-Rohrig. Gerade bei sensiblen Daten, wie Zahlungsinformationen oder Wohnortdaten, müssten Verbraucherinnen und Verbraucher sich klar sein: "Das Internet vergisst nicht."

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