In Deutschland machen Krankenhäuser Stationen dicht, weil Pflegekräfte fehlen. Bäderbetriebe suchen vor der Freibad-Saison erfolglos Aufsichtspersonal. Gleichzeitig sitzen hunderttausende Menschen herum, weil sie entweder nicht arbeiten dürfen oder keine Jobs finden. Für mich ist das ein Unding. Wer sich bereiterklärt, eine Ausbildung in Mangelberufen zu machen und mindestens drei Jahre im Beruf zu arbeiten, soll nach meiner Auffassung sofort ein Bleiberecht erhalten mit der Perspektive, dauerhaft in Deutschland zu leben.

Arbeitssuchende auf sich gestellt
Ich kenne Frauen und Männer in der Pflege, die ihr stressiger Beruf kaputt macht. Zugleich Frauen und Männer, die 2015 oder später nach Deutschland kamen, aber bis heute nicht zu den Arbeitenden zählen. Sie scheitern daran, dass ihnen der Staat das Arbeiten zwar mittlerweile erlaubt, aber nichts aktiv für ihre Ausbildung und Beschäftigung tut. Gleichzeitig müssen berufstätige "Geduldete", deren Antrag abgelehnt wurde, damit rechnen, das Land und damit ihren Job zu verlassen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) macht sich - gegen den erwartbaren Widerstand der Union - für pragmatische Lösungen stark, doch nach meinem Dafürhalten nicht konsequent genug. Für konsequent hielte ich es, unbescholtene Asylbewerber pauschal anzuerkennen, wie es der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) vorgeschlagen hat. Schluss mit der Lebenslüge, dass ein spürbarer Teil der zur Zeit 1,5 Millionen Asylbewerber Deutschland wieder verlässt!
Wer meint, im Krankenhaus nicht von einer Afghanin oder Eritreerin betreut werden zu wollen oder von einem Syrer oder Pakistani im Freibad beaufsichtigt, soll gesund bleiben bzw. nicht schwimmen gehen.