Nach dem Tod des Bonobo-Babys Kasita in der Stuttgarter Wilhelma ist die Ursache wohl geklärt. Eine Analyse der Muttermilch von Muttertier Chipita habe ergeben, dass diese fast frei von Nährstoffen gewesen sei, teilte eine Sprecherin des Zoos mit.
Eine Untersuchung des Körpers hatte nach dem Tod des Bonobo-Babys gezeigt, dass Kasita unter Mangelernährung litt, obwohl sie noch gestillt worden war. Laut Sprecherin ist die Bonobo-Mutter zwar gesund, in ihrer Milch wurde jedoch weder Fett noch Laktose und nur wenig Protein gefunden.
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Die Tierrechtsorganisation Peta übte scharfe Kritik an der Menschenaffenhaltung in Zoos nach Bekanntwerden des Tods von Kasita. In einer Mitteilung hieß es: "Aufgrund der unnatürlichen und meist mangelhaften Haltungsbedingungen in Zoo-Gefangenschaft kommt es bei Menschenaffen immer wieder zu plötzlichen Todesfällen, Verhaltensstörungen und anderen Krankheiten; teils werden Babys auch von ihren Müttern verstoßen."
Wilhelma stellt Affenhaltung nicht infrage
Nach Angaben der Wilhelma besteht bei der Haltung von Menschenaffen kein direkter Kontakt zwischen Mitarbeitern und Tieren. "Die Affen leben in Gruppen und die Mütter tragen ihre Säuglinge rund um die Uhr", sagte eine Sprecherin. Routineuntersuchungen der Säuglinge seien daher nicht möglich. Obwohl die Mitarbeiter aus Tierpflege und Tiermedizin die Bonobos täglich beobachten, war "der schlechte Ernährungszustand von Kasita nicht erkennbar und ihr Tod daher nicht absehbar", so die Sprecherin weiter.
Der Tod von Kasita sei "tragisch" und mache "sehr traurig", teilte die Sprecherin des Zoos mit, die Affenhaltung stelle man allerdings deshalb nicht infrage. "Als wissenschaftlich geführter Zoo sehen wir es als eine unserer Kernaufgaben an, Reservepopulationen für bedrohte Tierarten aufzubauen und diese somit vor dem Aussterben zu bewahren."
Seit 1977 wurden in der Wilhelma den Angaben zufolge 44 Bonobos geboren. Kasita kam am 5. März zur Welt. Sie war die Tochter des 31 Jahre alten Bonobo-Weibchens Chipita.