Schon wieder ein „Jahrhunderthochwasser“. Schon wieder vollgelaufene Häuser, weggespülte Brücken, gebrochene Dämme. Schon wieder Ertrunkene und in höchster Not Gerettete. Die Bilder, die uns gerade aus Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien erreichen, sind so schrecklich wie bekannt. In immer kürzeren Abständen schlagen „Starkregenereignisse“ zu, was nach Einschätzung der Fachleute vor allem dem Klimawandel geschuldet ist.
Da ist es doppelt bitter, dass Klimaschutz mittlerweile so beliebt ist wie eine Zahnwurzelbehandlung. Maßnahmen, den Anstieg der Erderwärmung zu bremsen, verbinden sich in der öffentlichen Wahrnehmung hierzulande mit Reizwörtern wie Heizungshammer, Verbrenner-Verbot und Veggi-Day. Versuche, konsequenten Klimaschutz einzufordern, treffen auf erheblichen Widerstand, teilweise von interessierten Kreisen bewusst geschürt.
Christoph Bautz vom Kampagnen-Netzwerk "Campact" im Interview über den "Kulturkampf" gegen mehr Klimaschutz:
Und es stimmt ja: Klimaschutz ist teuer, wie ein Blick auf die eigene Stromrechnung beweist. Er gefährdet (zumindest mittelfristig) Arbeitsplätze, etwa in der Auto- oder Stahlindustrie. Und er ist bis zur Gängelung unbequem, wenn jede und jeder Einzelne von uns aufgerufen ist, im Alltag beim Heizen, Essen oder Reisen, möglichst klimaschonend zu handeln.
Wesentlich unbequemer und teurer ist es allerdings, auf Klimaschutz zu verzichten. Nicht nur, dass nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes jetzt schon zusätzliche „massive Investitionen“ in den Katastrophenschutz notwendig sind. Die durch die Erderwärmung häufiger auftretenden Naturkatastrophen vernichten Werte und kosten Menschenleben – wieder und wieder, bei jedem neuen „Jahrhunderthochwasser“.
Übrigens: Wer den Menschen in den Hochwassergebieten helfen möchte, findet hier wichtige Informationen dazu.