Für dieses Mal habe ich mich gar nicht erst um ein Olympia-Ticket bemüht. In Paris müsste ich – wie schon Athletinnen und Athleten in Tokio vor vier Jahren – auf einem Pappbett schlafen, mit dem jetzt erste Sportler Bekanntschaft machen und in Videos vorführen. Etwa der britische Wasserspringer Tom Daley. Er hüpft auf dem Pappding auf und ab, es erweist sich als ziemlich stabil – und hart.

Die Franzosen rechtfertigen die Materialwahl mit dem nachhaltigen Bau- und Ausstattungskonzept im Olympischen Dorf. Gleichwohl stehen die Pappen im Ruf, mancherlei verhindern zu sollen. Schon in Tokio wurde das „Anti-Sex-Bett“ zum geflügelten Wort. Es ist mit 90 Zentimetern Breite ein klassisches Einzelbett. Es darf auch nicht allein im Raum stehen, im Dorf kommen Einzelzimmer nicht vor.
Zu hart: DIESES Olympia-Team besorgt sich eigene Matratzen
„Anti-Sex-Betten“ als Geflügeltes Wort
Die Organisatoren treibt offenbar die Angst um, Sportlerinnen und Sportler könnten es auf einen Versuch ankommen lassen. Überall im Dorf hängen Kondomautomaten, die Kondome gibt es für Umme. Ihre vorgehaltene Gesamtzahl schwankt im Netz zwischen 200.000 und 300.000 – angeblich doppelt so viel wie in Tokio. Tja, Paris die Stadt der Liebe. „Paris, einfach so nur zum Spaß“, hat Udo Jürgens gesungen.
Die Einrichter des Olympischen Dorfes müssen viel Häme aushalten ob des kargen, keuschen Mobiliars. Und die vielen Kondom-Spender am Weg. „Gib Gummi!“, kommentierte ein Medienhaus ihre große Zahl auf so wenig Raum. Seit 2021 lautet das Olympische Motto „schneller, höher, stärker – gemeinsam“. Offenbar bezieht sich das Motto ausschließlich auf die Arbeits- und nicht auf die Schlafzeiten der Sportler.
Kommentare (1)
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Pappbetten, klar, technich geht da viel, aber was, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist, ohne Impregnierung wird Pappe dan instabil, und mit Impregnierung sind sie nicht mehr nachhaltig.