Bei Alice Weidel (AfD), Sahra Wagenknecht (Die Linke) und Wolfgang Kubicki (FDP) rauchen seit Dienstag die Köpfe vermutlich mehr als sonst. Die Drei teilen nämlich die Leidenschaft, immer wieder mit neuen vollkommen gegenstandslosen Forderungen Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Etwa, die Gaspipeline Nord Stream 2 zu öffnen, damit der liebe Onkel Putin die frierenden Deutschen durch den Winter bringt.
Bei den Pipeline-Lecks könnte es sich um einen Angriff auf kritische Energie-Infrastruktur der EU handeln, sagt der Energieexperte Götz Reichert im Gespräch mit SWR Aktuell:
Blödsinn war diese Forderung schon immer. Wenn der besagte Onkel im Kreml wirklich Gas durch die Ostsee nach Deutschland pumpen wollen würde, hätte er weiterhin Nord Stream 1 nutzen können – und damit nebenbei Vertragsverpflichtungen erfüllt. Hat er aber nicht. Die Erwartung, dass er das gleiche Gas durch eine andere Röhre liefern würde, ist bestenfalls abenteuerlich.
Man darf Weidel, Wagenknecht und Kubicki unterstellen, dass ihnen das nicht verborgen geblieben ist. Aber die Drei zählen nun einmal zu jener Gattung Politikprofis, die eine Gelegenheit zur polternden Selbstdarstellung nicht wegen ein paar störender Fakten ungenutzt verstreichen lassen würde. Doch nun das: Beide Pipelines sind futsch. Vermutlich hat da jemand Hand angelegt, mit der Folge, dass die störenden Fakten unübersehbar groß geworden sind und über alle Bildschirme flackern.
Also rauchen jetzt die Köpfe. Was Neues muss her, schmissig, einprägsam, schlagzeilenträchtig. Ich bin sicher: Sie werden was finden.