Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) schließt nicht aus, dass das deutsche Atommüllendlager in der Nähe des geplanten Schweizer Endlagers gebaut wird. "Theoretisch ist das möglich", sagte die Grünen-Politikerin in der Sendung "RadioWelt" des Bayerischen Rundfunks.
BW-Umweltministerin: "Geologie hat Vorrang"
"Baden-Württemberg hat ja immer gesagt, Geologie hat Vorrang", so die Umweltministerin. "Das heißt, die sicherste Gesteinsschicht ist maßgeblich. Wenn die in Baden-Württemberg liegt, wenn es dort in der Ecke so sein sollte, dieser so genannte Opalin-Ton ist das ja in der Schweiz, der als sehr sicher gilt, dann könnte das durchaus sein."
Über die Endlager-Suche hat der SWR am 12.09. berichtet:
Debatte um Endlager in der Schweiz
Walker sagte, sie gehe davon aus, dass das geplante Endlager in der Schweiz sicher sein werde. Es gebe aber noch eine ganze Reihe von Fragen, die geklärt werden müssten. Als Beispiele nannte sie Atommülltransporte, Konzepte für den Notfall oder Fragen zu Standorten, an denen Brennelemente verpackt werden würden. Da es auch um die Sicherheit der deutschen Bevölkerung gehe, würde sie gerne mitreden bei dem Projekt. "Ich fände das sinnvoll", sagte Walker. Dabei müsse auch besprochen werden, ob und in welcher Höhe betroffene deutsche Gemeinden entschädigt werden können.
Kretschmann: Schweiz muss Baden-Württemberg einbinden
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte bereits am Dienstag gefordert, Baden-Württemberg müsse von der Schweiz in Bezug auf das Atommüll-Lager nahe der Grenze eng eingebunden werden. Die Schweiz fälle zwar als souveräner Staat diese Entscheidung, aber Baden-Württemberg sei als Nachbar genauso betroffen, sagte Kretschmann. Das Nachbarland muss aus seiner Sicht glaubwürdig nachweisen, dass der ins Auge gefasste Standort für den Atommüll der sicherste Standort sei. Das Verfahren müsse nachvollziehbar und transparent sein.