Schnupperpilger von oben: Eine Drohnenaufnahme zeigt die Pilgergruppe auf einem Feldweg.

Pilgern von Ulm Richtung Oberschwaben

"Schnupperpilgern": Erste Schritte auf dem Jakobsweg

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Catharina Straß
Catharina Straß

Eine Reise auf dem Jakobsweg ist für einige ein Traum. Ob das Pilgern zu einem passt, zeigt sich meist vor Ort. Zur Vorbereitung gibt es das sogenannte "Schnupperpilgern", auch von Ulm aus.

Dass jede große Wanderung mit einem ersten Schritt beginnt, gilt auch für den Jakobsweg. Warum gleich die ganze Strecke wagen, wenn man erstmal auf einem kleinen Teil des Weges "anpilgern" kann? Beim sogenannten "Schnupperpilgern" ist genau das möglich.

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Am prall gefüllten Rucksack von Andrea Horn schwingt eine handtellergroße Jakobsmuschel beim Gehen hin und her. Die Frau aus Vöhringen im Kreis Neu-Ulm ist eine von sechs Pilgerinnen und Pilgern, die sich am Pfingstwochenende zu einer Wanderung auf dem Oberschwäbischen Jakobsweg aufmachen. Die meisten von ihnen sind zum ersten Mal bei einer Pilgerreise dabei.

Gemeinsamer Start erleichtert Pilger-Einstieg

Auch für Andrea Horn sind es die ersten Schritte auf dem Jakobsweg. Gemeinsam falle ihr der Start leichter, sagt sie. Und von den erfahrenen Pilgern in der Gruppe könne man Tipps für die eigene Reise bekommen. Denn Horn hat in diesem Jahr einiges vor, will den KinzigtälerJakobsweg im Schwarzwald gehen. Was sie reizt? "Einfach mal in der Natur zu sein. Zur Ruhe zu kommen", lautet ihre Antwort Wie gut ihr das gelingt, will sie beim "Schnupperpilgern" testen.

Schnupperpilgern auf dem Jakobsweg: Sieben Pilger wandern aus dem Wald hinaus.
"Schnupperpilgern" ist nicht nur etwas für diejenigen, die eine große Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg planen. Auch als Kurzreise bietet sich die dreitägige Route an.

Jakobsweg in Häppchen

An drei Tagen wandert die Gruppe von Ulm nach Biberach. Über blühende Wiesen, durch schattige Wälder und durch Dörfer. Mit kleinen Pausen, um zu rasten oder Stempel auf dem Pilgerpass zu sammeln. Immer der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund nach - und Pilgerführerin Claudia Haasis.

Man muss nicht unbedingt den Jakobsweg gehen, um zu pilgern. Das ist eine innere Haltung.

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 50 und 65 Jahre alt, erzählt Haasis. Sie ist der Überzeugung: Pilgern ist etwas für alle, die Lust haben auf eine Begegnung mit Mensch und Natur. Und die eine innere Haltung haben, die sich durch Ruhe, Entschleunigung und Leichtigkeit beschreiben lässt. Auch muss laut Haasis nicht jeder Pilger gläubig sein.

Trinken ist wichtig - auch beim Schnupperpilgern auf dem Jakobsweg.
Entlang des Jakobsweges finden Pilgerinnen und Pilger in regelmäßigen Abständen Wasserstellen. Das ist nicht nur erfrischend, sondern erleichtert auch das Gepäck.

"Schnupperpilgern" als Auszeit

Neben anderen Pilgerangeboten bietet die zertifizierte Wanderführerin immer an Pfingsten "Schnuppertouren" an. Ob sie ihre Pilger-Schützlinge am Ende tatsächlich zu einer längere Reise auf dem Jakobweg inspiriert, ist gar nicht so wichtig. Immerhin sollen die Teilnehmenden Kraft tanken, Neues entdecken, und einfach mal ausprobieren - "Schnupperpilgern" eben.

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