Nach der Kollision am Dienstag kam der Busfahrer mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus, nach einer Operation schwebt er nicht mehr in Lebensgefahr. Unklar ist weiterhin, warum der 39-Jährige auf dem Gleis am Bahnübergang in Blaustein-Arnegg stehen blieb. Offenbar wollte der Busfahrer an einem Stau vorbeifahren und blieb dabei auf den Gleisen stehen - dann schlossen sich die Bahnschranken. Der Lokführer des Regionalzuges konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.
Der Busfahrer habe durch sein Verhalten sich und andere in Gefahr gebracht, sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch. Auf Rufe von Polizei und Rettungskräften habe er nicht reagiert. Eine der Fragen, die die Ermittlerinnen und Ermittler klären müssen: Durfte der Busfahrer überhaupt an dem Stau vorbeifahren?
Bahnübergang wird noch überwacht Bahnstrecke nach Zugunglück bei Blaustein wieder frei
Nach dem Zugunglück in der Nähe von Blaustein (Alb-Donau-Kreis) am Dienstag hat die Bahn die Strecke Ulm-Sigmaringen wieder freigegeben. Am Freitagabend liefen letzte Arbeiten.
Gutachten nach Zugunglück
Bei den Ermittlungen sollen den Angaben zufolge zunächst zahlreiche Zeugen gehört werden. Zudem werde ein Sachverständiger ein Gutachten erstellen. Dabei soll unter anderem geklärt werden, ob an der Schranke technisch alles richtig funktioniert habe. Der Lokführer ist bei dem Zugunglück ebenfalls schwer verletzt worden. Im Zug erlitten elf der 74 Fahrgäste leichte Verletzungen.
Wie das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises mitteilte, ist die B28 seit Mittwochvormittag wieder frei, ebenso die Kreisstraße und der Bahnübergang. Die Zugstrecke zwischen Blaubeuren und Ulm soll demnach noch im Laufe dieser Woche wieder freigegeben werden.
Der Bus fing beim Aufprall Feuer und brannte komplett aus. Der Zug entgleiste und blieb 100 Meter nach dem Bahnübergang stehen.
Zugstrecke zwischen Blaubeuren und Blaustein gesperrt
In einer nächtlichen Aktion haben Expertinnen und Experten der Deutschen Bahn den verunglückten Zug mithilfe von zwei Kränen wieder aufs Gleis gestellt. Im nächsten Schritt steht die Reparatur von Schienen und Bodenschwellen an, so müssen laut Polizei wohl rund 260 Bodenschwellen ausgetauscht werden. Demnach ist an Schienen und Fahrzeugen insgesamt ein Schaden von rund 1,4 Millionen Euro entstanden. Die Bahn hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.