Geschichte um Räuberjagd und Hinrichtungen

Haus mit Gruseleffekt - Das Malefiz-Museum in Oberdischingen

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Autor/in
Anita Schlesak
Anita Schlesak
Onlinefassung
Rainer Schlenz
Rainer Schlenz

Es ist ein gruseliges Kapitel der Geschichte Oberschwabens, jetzt bekommt es ein eigenes Museum: das Malefiz-Museum in Oberdischingen südlich von Ulm. Es geht um einen Graf und Räuberjäger.

Am Sonntag hat in Oberdischingen das Malefiz-Museum eröffnet. Es geht allerdings mitnichten um das bekannte Brettspiel. Im Mittelpunkt steht ein Graf mit zweifelhaftem Ruf.

Malefizmuseum, Oberdischingen
Ein historisches Saufgelage einer Räuberbande - zu sehen im Malefiz-Museum Oberdischingen. Da ging es den Ganoven noch gut. Bis der Malefizschenk sie entdeckte.

Graf Schenk von Castell lebte vor gut 200 Jahren in Oberdischingen. Die Menschen haben ihn "Malefizschenk" genannt. Das aus der Mode gekommene Wort Malefiz bedeutet schlicht: Bösewicht oder Übeltäter. Und die hat Graf vor gut 200 Jahren gnadenlos gejagt.

"Wie die hier gehängt wurden, das finde ich gruselig."

Malefiz-Museum Oberdischingen: Gruselgeschichten zum Anfassen

Waren die Räuber erst hinter Gittern, drohte die Todesstrafe -  allein 40 Hinrichtungen gehen auf das Konto des Malefizschenks. Der Graf war im 18. Jahrhundert berüchtigt: "In Oberdischingen wurden Männer geköpft und erhängt, und die Frauen grundsätzlich geköpft. Und warum? Damit man ihnen beim Hängen nicht unter den Rock schauen konnte", erzählt Werner Kreitmeier, der Leiter des Malefizmuseums.

Ein Mann mit Leidenschaft fürs Gruselige: Museumsleiter Werner Kreitmeier. An einer Puppe im Malefiz-Museum in Oberdischingen demonstriert er, wie Frauen das Diebesgut unter ihren Röcken verstecken konnten.
Ein Mann mit Leidenschaft fürs Gruselige: Museumsleiter Werner Kreitmeier. An einer Puppe im Malefiz-Museum demonstriert er, wie Frauen das Diebesgut unter ihren Röcken verstecken konnten.

Das kleine Oberdischingen vor gut 200 Jahren  - eine Hochburg der Räuberjagd und eine Attraktion: Was in dem Ort passierte, war fast ein Schauspiel für die Städter von Ulm und für die umliegenden Städte, "die dann immer zu diesen Hinrichtungen zu uns kamen", sagt Hanns-Benno Wichert vom Museumsverein Oberdischingen. "Das ist schon unglaublich, und da kriege ich jetzt noch Gänsehaut."

"Frauen wurden grundsätzlich geköpft. Und warum? Damit man ihnen beim Hängen nicht unter den Rock schauen konnte!"

Auf der Spur der Oberdischinger Gruselgeschichten: Die ersten Museumsbesucher hinter Gittern im Malefiz-Museum Oberdischingen
Auf der Spur der Oberdischinger Gruselgeschichten: Die ersten Museumsbesucher hinter Gittern.

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