Im Kampf um mehr Gehalt haben sich Beschäftigte der Druckindustrie in Bayern und Baden-Württemberg in Ulm zu einer Kundgebung getroffen. Die Gewerkschaft ver.di zählte rund 300 Teilnehmende am Dienstagmittag auf dem Weinhof: "Das Angebot ist einfach lächerlich", sagt ein Demonstrationsteilnehmer, "eine absolute Frechheit." Nach Vorstellungen der Arbeitgeberseite hätten die Löhne und Gehälter zum 1. Juni um zwei Prozent erhöht werden sollen, zum 1. Juni 2025 um ein weiteres Prozent.
Landesweiter Streik der Druckindustrie in Ulm
Der Ärger ist groß bei den Streikenden. Sie sind aus dem Allgäu, aus München, Rosenheim, Nürnberg und Aschaffenburg zur Kundgebung angereist. Aber auch aus Stuttgart und aus Ulm sind viele gekommen, um sich lautstark Luft zu machen: "Das Geld, das wir verdienen, reicht nicht mehr fürs Leben aus", sagt ein Streikender.
Die Arbeitgeber hätten in den fünf Verhandlungsrunden bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt, so Maria Winkler von ver.di Ulm-Oberschwaben. "Die letzten Tarifabschlüsse waren im niedrigen einstelligen Bereich, der Reallohnverlust gerade in der Druckindustrie ist erheblich, deswegen auch die starke Forderung", so Winkler. ver.di fordert zwölf Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten der Druckindustrie und Verlage.

Tarifverhandlungen werden am 20. Juni fortgesetzt
Zu viel in so einer wirtschaftlichen Lage, sagt die Arbeitgeberseite, der Bundesverband Druck und Medien (BVDM). Mit der landesweiten Kundgebung in Ulm unter dem Motto "Gemeinsam in die Offensive" will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Tarifverhandlungen in der Druckindustrie sollen am 20. Juni fortgesetzt werden.