In Heidenheim soll Anfang der Woche ein leichtes Erdbeben von 2,2 auf der Richterskala aufgezeichnet worden sein. Das meldeten verschiedene Internetportale. Eine Falschmeldung, wie die Heidenheimer Zeitung herausfand. Grund war eine Sprengung im Steinbruch Waibertal.
Falschmeldungen: Sprengungen werden öfter als Erdbeben registriert
Die Messstellen zeichnen Erschütterungen auf. Die Ursachen dafür können verschieden sein: Manchmal könnten die Erschütterungen auch von Schallmauerdurchbrüchen, schwerem Donner oder eben Sprengungen kommen, bestätigte der Erdbebendienst Südwest dem SWR. Die Messung taucht dann automatisiert auf verschiedenen, meist privaten Erdbeben-Warnseiten im Internet auf. So eine Falschmeldung gab es laut Heidenheimer Zeitung auch am 2. April.
Experten des staatlichen Erdbebendienstes Südwest überprüften die Messung und nahmen die Meldung aus dem eigenen Warndienst wieder heraus. Der Grund: Die Erschütterung war von einer Sprengung in einem Heidenheimer Steinbruch - und eben nicht von einem Erdbeben - verursacht worden. Oft würden die privaten Internetportale allerdings Falschmeldungen wie in so einem Fall nicht löschen. Deshalb sei es immer ratsam, sich auf offiziellen Seiten zu informieren.
Erdbebendienst Südwest registriert 6.000 Sprengungen pro Jahr
Der Erdbebendienst Südwest registriert jährlich rund 6.000 Sprengungen. Dazu kämen noch zahlreiche andere Meldungen wie die Sprengungen von Blindgängern oder Gebäuden, Gewitter oder Schallmauerdurchbrüche.
2020 gab es laut Regierungspräsidium Freiburg tatsächlich ein Erdbeben in Niederstotzingen im Landkreis Heidenheim mit einer Stärke von 1,9 auf der Richterskala. Sprengungen würden oft nahe der Erdoberfläche stattfinden. In Niederstotzingen lag das Erdbeben allerdings in 26 Kilometern Tiefe.