Rabatte an der Kinokasse, im Schwimmbad oder im Stadion - für Studierende von Hochschulen und Universitäten ist das seit Jahrzehnten üblich. Angehende Meisterinnen und Meister sollen von solchen Vergünstigungen nun auch profitieren: Zum Start ihres Vollzeit-Meisterstudiums haben erstmals 32 Elektronikerinnen und Elektronikern der Handwerkskammer Ulm einen Studierendenausweis die bekommen.
Auch wenn der Ausweis erst zwei Wochen alt ist, haben einige der Meisterstudierenden ihn schon ausprobiert. Mit Erfolg: 30 Prozent Rabatt beim Eintritt beim Handballspiel, Vergünstigung beim Fußballspiel. Bislang ist die Handwerkskammer in Ulm die einzige in Deutschland, die ihren Studierenden einen Ausweis zur Hand gibt.
Akademischer und beruflicher Bildungsweg seit 2014 gleichwertig
Seit 2014 ist der Meisterbrief im Deutschen Qualifikationsrahmen in der gleichen Stufe wie der Bachelor-Abschluss zugeordnet. Finanziell gefördert wurde aber überwiegend der akademische Bildungsweg, sagt Geschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Tobias Mehlich.
Im Alltag seien Meisterstudierende noch immer finanziell benachteiligt: im öffentlichen Nahverkehr, bei der Sozialversicherung, Kindergeld oder bei der Besteuerung, so der Ulmer Handwerkskammer-Chef. Der Meisterstudierendenausweis soll ein Instrument sein, diese Benachteiligungen zu korrigieren und die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung weiter voranzubringen.
Noch nicht überall bringt der Ausweis Vergünstigungen. Zum Beispiel für den ÖPNV in Ulm gibt es noch keine Vereinbarungen, dafür ist der Ausweis noch zu neu. Für die Meisterstudierenden ist es jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.
Wann andere Handwerkskammern nachziehen, ist unklar. Aber in Ulm werden von nun an alle Vollzeit-Meisterstudierenden diesen Ausweis bekommen.