Einer von zwei neuen E-Lkw, die das Ehinger Logistikunternehmen Denkinger aktuell erprobt. (Foto: SWR)

Vierzigtonner mit Batterieantrieb

Ehinger Logistikunternehmen testet mehrere E-Lkw

Stand
AUTOR/IN
Peter Schmid
SWR-Aktuell Redakteur Peter Schmid (Foto: SWR)

Immer mehr E-Autos sind auf den Straßen unterwegs - aber elektrische Lastwagen? Sieht man selten. Ein Ehinger Unternehmen hat neuerdings batteriebetriebene Vierzigtonner im Einsatz.

Batteriebetriebene Lastwagen sind in der Logistikbranche selten zu finden. Das Ehinger Logistikunternehmen Denkinger aus dem Alb-Donau-Kreis hat seit Kurzem zwei Vierzigtonner im Einsatz - und gleich zehn weitere bestellt. Damit ist das Unternehmen eines der ersten in Baden-Württemberg. Nur knapp ein Prozent der Lastwagen im Land fahren elektrisch.

Wenn Jessica Roßberg den Motor ihres Lkw startet, dann hört sie maximal ein leises Summen. Die 26-Jährige fährt nämlich elektrisch. "Das ist kein Vergleich zu einem Diesel-Lkw", sagt sie, während sie mit ihrem Vierzigtonner zielsicher um einen Kreisverkehr herum manöviert. "Das Fahrgefühl ist angenehm, es ist viel leiser und es stinkt nicht mehr so".

Reichweite der Elektro-Lkw reicht für die Kurzstrecke

Jessica Roßberg fährt heute wieder ihre Tour: Vom Logistikwerk ihrer Firma in Allmendingen in der Nähe von Ehingen zum nahegelegenen Kranhersteller Liebherr und zurück. Auf der Strecke ist sie mehrmals am Tag unterwegs. Nach 300 Kilometern ist der Akku allerdings leer und sie muss nachladen.

Einer von zwei neuen E-Lkw, die das Ehinger Logistikunternehmen Denkinger aktuell erprobt. (Foto: SWR)
Einer von zwei neuen E-Lkw, die das Ehinger Logistikunternehmen Denkinger aktuell erprobt.

Bund erstattet bis zu 80 Prozent der Mehrkosten

Laden statt tanken sollen bald schon mehr Brummifahrer bei Denkinger. Geschäftsführer Simon Brunner will, dass künftig 20 bis 30 Prozent der Lkw-Flotte mit Strom fahren - obwohl die E-Fahrzeuge drei bis vier Mal mehr kosten als ein herkömmlicher Diesel. Durch ein Förderprogramm des Bundes sind sie dennoch bezahlbar. Bis zu 80 Prozent der Mehrkosten werden vom Bundesverkehrsministerium zurückerstattet.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Denkinger-Lagers: Damit soll in Zukunft der Elektro-Lkw klimaneutral werden. (Foto: SWR)
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Denkinger-Lagers: Damit soll der Elektro-Lkw in Zukunft klimaneutral werden.

Ziel: Auf der Kurzstrecke klimaneutral werden

Die firmeneigene Photovoltaikanlage soll künftig für den Strom sorgen, der in einem Batteriespeicher zwischengelagert wird. "Wir machen uns Gedanken darüber, dass wir vielleicht mit unseren Kunden intelligentere Touren aufbauen können, sprich: tagsüber mehr laden, bei Nacht beliefern. Oder dass wir es schaffen, während Be- und Entladevorgängen gleichzeitig Strom zu laden", so Simon Brunner.

Jessica Roßberg am Steuer eines Elektro-Lkw. Die 26-jährige Jessica Roßberg fährt seit rund zwei Wochen vollelektrisch LKW. (Foto: SWR)
Die 26-jährige Jessica Roßberg fährt seit rund zwei Wochen vollelektrisch Lkw.

Weniger Lärm, schnellere Beschleunigung und vor allem weniger Gestank - das sind für Jessica Roßberg die Vorteile. Ihren neuen Elektro-Lastwagen will sie nicht mehr missen: "Ich hab' gesagt, den geb ich nicht mehr zurück: Das ist jetzt mein Lkw - und den behalte ich auch."

Mehr zum Thema E-Lkw

Wörth

400 Kilometer Reichweite angepeilt Fertigung in Wörth: Daimler stellt Elektro-Lkw für lange Strecken vor

Daimler Truck hat vor der IAA in Hannover seinen ersten elektrischen Lkw für den schweren Fernverkehr vorgestellt. Gebaut wird der "eActros LongHaul" im südpfälzischen Wörth.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Wörth

Einstieg in E-Mobilität für Lkw Wörth: Mercedes eröffnet Ladepark für Elektro-Lkw

Wer ein Elektroauto fährt, kann es bundesweit an Ladesäulen aufladen. Für Elektro-Lkw allerdings gibt es nur zwei öffentliche Ladesäulen in Deutschland - und die stehen in der Südpfalz. Mercedes-Benz in Wörth will Abhilfe schaffen.