Kriminalbeamte der Spurensicherung untersuchen Spuren vor dem Giengener Rathaus. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Markus Brandhuber)

Ermittlungsgruppe gebildet

Versuchte Brandstiftung am Rathaus in Giengen

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Die Polizei ermittelt wegen versuchter Brandstiftung am Rathaus in Giengen an der Brenz. In der Nacht auf Samstag wurden auch Fenster eingeschlagen und Flaggen entwendet.

Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag am Rathaus in Giengen (Kreis Heidenheim) Fenster eingeschlagen. Anschließend warfen sie einen Feuerwerkskörper ins Gebäude, der sich jedoch nicht entzündete. Außerdem sind laut Stadtverwaltung Giengen Flaggen der Ukraine und Israels abgerissen worden.

"Die Stadt Giengen verurteilt diesen Anschlag", heißt es in einer Stellungnahme. Der Bereich vor dem Rathaus und in der Rathausgasse wurde am Samstag abgesperrt.

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Stadt Giengen verwehrt sich gegen gewaltsame Übergriffe

"Mit dem Hängen der Flaggen dokumentiert die Stadt Giengen ihre Solidarität mit den Kriegsopfern in der Ukraine und den Opfern des Terroranschlags der Hamas am 7. Oktober in Israel", so die Mitteilung. Im Zusammenhang mit der israelischen Flagge habe es Proteste gegeben, die man differenziert beantwortet habe. Gewaltsame Aktionen seien dagegen inakzeptabel.

Das Abreißen von Fahnen, das Einwerfen von Fenstern, der Einsatz von Feuerwerkskörpern und vergleichbare Aktionen gehen über die in einer Demokratie akzeptablen Formen der Auseinandersetzung hinaus...

Versuchte Brandstiftung am Rathaus in Giengen (Kreis Heidenheim): Der Bereich am Rathauseingang ist abgesperrt. Polizei ist vor Ort. (Foto: Markus Brandhuber)
Der Bereich am Rathaus in Giengen im Kreis Heidenheim wurde am Samstag gesperrt. Die Ermittler sicherten Spuren.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei Ulm ermitteln wegen versuchter Brandstiftung und Diebstahls von Flaggen ausländischer Staaten.

Viele Vorfälle in Baden-Württemberg

Seit dem Angriff der militant-islamistischen Terrormiliz Hamas auf Israel vor rund zwei Wochen werden auch in Baden-Württemberg immer wieder israelische Flaggen heruntergerissen oder angezündet - Vorfälle gab es zum Beispiel in Stuttgart und Lörrach sowie in Fellbach und Waiblingen (beide Rems-Murr-Kreis). Wie das Landeskriminalamt (LKA) dem SWR sagte, hat es in Baden-Württemberg bisher 20 Vorfälle beziehungsweise Straftaten im Zusammenhang mit Israelflaggen gegeben. Vereinzelt seien auch Rathäuser bedroht worden, so das LKA.

Am Samstag wurde bekannt, dass ein Unbekannter vergangene Woche das Rathaus in Göppingen bedroht hatte. Auch wurden dort laut Behörden antisemitische Parolen auf den Eingangsbereich geschmiert.

Am Sonntag teilte die Polizei mit, dass ein bislang unbekannter Täter die Israel-Flagge vor dem Landratsamt in Sigmaringen gestohlen hat. Die Flagge war an einem Fahnenmast vor dem Gebäude gehisst - gestohlen wurde sie in der Nacht zum Samstag.

Ebenfalls am Sonntag teilte die Polizei mit, dass in der an Stuttgart angrenzenden Stadt Fellbach (Rems-Murr-Kreis) zum zweiten Mal eine israelische Flagge gestohlen wurde. Demnach verschwand die Flagge in der Nacht zum Sonntag vom Fahnenmast auf dem Kirchplatz vor der Lutherkirche.

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