Erleichterung in Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis): Der Blautopf ist seit Mittwoch wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Karstquelle am Rande der Altstadt wird seit Oktober vergangenen Jahres von Grund auf saniert und war seither gesperrt. Zwei Brücken machen sie jetzt wieder für Gäste zugänglich.
Im Oktober hatte der Gemeinderat entschieden, die beiden Hilfsbrücken am Blautopf zu installieren. Sie ersetzen laut Stadtverwaltung zwei baufällige Holzstege. Vor allem die von Tagestouristen abhängigen Gastronomen am Blautopf drängten auf eine solche Lösung: Sie fürchteten starke Umsatzeinbußen während des Umbaus.
Leider ist die Ankündigung der Blautopf-Baustelle noch sehr in den Köpfen der Menschen.

Gastronomen am Blautopf freuen sich über Wiedereröffnung
"Natürlich sind wir froh! Ich habe die Nachricht schon online gepostet", sagt Gastronomin Andrea Schneider-Yigit. Mit ihrem Mann betreibt sie am Blautopf ein Steakhouse. Beide hoffen jetzt auf einen Anstieg der Touristenzahlen. Leicht werde das aber wohl nicht: "Leider ist die Ankündigung der Blautopf-Baustelle noch sehr in den Köpfen der Menschen", sagt sie. "Man muss den Touristen immer wieder sagen: 'Wir haben geöffnet'."
Seit Beginn der Baustelle habe sie in ihrem Restaurant deutlich weniger Essen verkauft: "Neben dem harten Cut im August wirkt sich das natürlich auf die ruhigere Zeit aus. Wir haben weit nicht mehr so viele Tagesgäste", resümiert Schneider-Yigit. Das Mittagsgeschäft sei durch die ausbleibenden Touristen um 70 Prozent eingebrochen. Dadurch musste das Paar auch Personal entlassen. Durch die Wiedereröffnung des Blautopfs habe sie jetzt aber neuen Mut gefasst, so die Gastronomin.
Beliebte Touristenattraktion Blautopf in Blaubeuren ab sofort für vier Jahre gesperrt
Der Blautopf in Blaubeuren ist ab sofort wegen Bauarbeiten gesperrt. Die tiefblaue Karstquelle zieht jährlich bis zu 500.000 Besucher an. Für die nächsten Jahre sind sie nur Zaungäste.
Blautopf wieder zugänglich: Bürgermeister lobt Lösung
Blaubeurens Bürgermeister Jörg Seibold (parteilos) ist mit der Lösung jedenfalls zufrieden: "Blautopf ist da, Baustelle ist da, aber Zugänglichkeit ist da". Ursprünglich habe die Stadt andere Schwerpunkte gesetzt, gibt er zu: "Nämlich Zeit- und Kosteneffizienz".
Die Behelfsbrücken funktionieren gut, so Seibold. Außerdem seien sie für die Stadt finanzierbar: Rund 15.000 Euro haben sie gekostet. "Klar ist, dass es trotzdem auch eine Baustelle bleibt", sagt Seibold und fügt mit einem Augenzwinkern an: "Aber das kann für den Betrachter ja auch spannend sein."
Das Blautopf-Areal wird seit August 2024 umfangreich saniert. Vier Jahre wird der Umbau voraussichtlich dauern und laut Stadt rund 17 Millionen Euro kosten. Unter anderem will sie die Wanderwege barrierefrei und die Ufer der Karstquelle attraktiver gestalten.