Hat seinen ersten Auftritt vor Live-Publikum nach langer Zeit mit Bravur gemeistert: Musikikone Albert Hammond. Für seinen Auftritt im Lokschuppen Heidenheim reisten Fans aus der ganzen Welt an. (Foto: SWR)

Uraufführung seines neuen Albums

Albert Hammond: "Heidenheim ist wie ein kleines Los Angeles"

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Peter Schmid
SWR-Aktuell Redakteur Peter Schmid (Foto: SWR)

Comeback nach langer Pause: Musikstar Albert Hammond feierte die Uraufführung seines neuen Albums "Body of Work". Über einen nahbaren Weltstar und einen skurrilen Städtevergleich.

Albert Hammond feierte in Heidenheim am Freitagabend sein Bühnencomeback nach einer fünfjährigen Pause. Im Heidenheimer Lokschuppen spielte der 79-Jährige Songs aus seinem neuen Album "Body of Work" - eine Weltpremiere auf der Ostalb.

Albert Hammond: Musikikone ganz ohne Starallüren

Lange lässt Musikikone Albert Hammond nicht auf sich warten: Rund 15 Minuten hat er sich zum Interviewtermin in seinem Hotel auf dem Heidenheimer Schlossberg dennoch verspätet. "Wann hätte ich hier sein sollen?", fragt er aufgeregt. Als ihm seine Verspätung auffällt, entschuldigt er sich: "Sorry, lasst uns gleich anfangen, um keine Zeit zu verlieren". Er setzt sich, das Interview beginnt. Der 79-Jährige Musikstar ("It Never Rains in Southern California", "The Free Electric Band", "One Moment in Time") hat an diesem Tag eine Mission: Er will nach einer langen Pause wieder auf die Bühne.

Albert Hammond im Interview. Mit einem Lächeln im Gesicht: Albert Hammond im Interview vor seinem Auftritt im Heidenheimer Lokschuppen. Das Konzert auf der Ostalb, zusammen mit Gitarrist Siggi Schwarz, war Hammonds erster Live-Auftritt seit rund fünf Jahren. (Foto: SWR)
Mit einem Lächeln im Gesicht: Albert Hammond im Interview vor seinem Auftritt im Heidenheimer Lokschuppen. Das Konzert auf der Ostalb, zusammen mit Gitarrist Siggi Schwarz, war Hammonds erster Live-Auftritt seit rund fünf Jahren.

Hammond: "Heidenheim ist wie ein kleines Los Angeles"

Auf die Frage, ob ihm Heidenheim gefällt sagt er: "Ich liebe es. Das ist fast wie ein kleines L.A., weil ich von hier oben runterschaue und all die Lichter in der Nacht sehen kann." Dass der britisch-gibraltarische Sänger und Songschreiber ausgerechnet in Heidenheim, dem Los Angeles der Ostalb, auftritt, ist vor allem Siggi Schwarz zu verdanken. Der Heidenheimer Musikproduzent, Veranstalter und Gitarrist hat Ende vergangenen Jahres Kontakt zu einem Produzenten aufgenommen, der auch Hammond kennt. "Da kam spontan die Idee: Albert Hammond sollte mal wieder auf die Bühne nach fünf Jahren und einem neuen Album und jetzt sind wir hier", so Schwarz.

Siggi Schwarz und Albert Hammond im Lokschuppen Heidenheim beim Soundcheck. Der Heidenheimer Gitarrist und Musikproduzent Siggi Schwarz (links) hat den britisch-gibraltarischen Musiker und Songschreiber Albert Hammond (rechts) in den Heidenheimer Lokschuppen eingeladen. "Es ist das erste aber nicht das letzte Mal, dass sie zusammen auf der Bühne stehen", sagt Hammond. (Foto: SWR)
Der Heidenheimer Gitarrist und Musikproduzent Siggi Schwarz (li.) hat den britisch-gibraltarischen Musiker und Songschreiber Albert Hammond (re.) in den Heidenheimer Lokschuppen eingeladen. "Es ist das erste aber nicht das letzte Mal, dass sie zusammen auf der Bühne stehen", sagt Hammond.

Konzert in Heidenheim: Hammond-Fans reisen aus der ganzen Welt an

Wer Karten für das Konzert im Heidenheimer Lokschuppen ergattern wollte, musste schnell sein: Schon Wochen vorher war Hammonds Auftritt restlos ausverkauft. Wenn der Musikstar in der Stadt ist, kommen auch seine Fans - und zwar aus der ganzen Welt. Theo und Regina Herkstrôtet zum Beispiel. Sie sind für das Konzert extra aus den Niederlanden angereist. "Wir folgen Albert auf der ganzen Welt", sagt Theo Herkstrôtet. "Heute sind wir eben in Heidenheim". Die längste Anreise hatten aber wohl Hesham Mamesh und seine Frau: "Wir lieben Albert Hammond, wir sind extra für dieses Konzert aus Ägypten hergekommen".

Der Lokschuppen in Heidenheim voll - die Fans glücklich. Neben Albert Hammond tritt an diesem Abend noch Sänger Andreas Kümmert auf. (Foto: SWR, Peter Schmid)
Der Lokschuppen in Heidenheim voll - die Fans glücklich. Neben Albert Hammond tritt an diesem Abend noch Sänger Andreas Kümmert auf.

Trotz Krankheit: "Solange meine Stimme hält, werde ich auftreten"

"Ich habe eine Autoimmunerkrankung bekommen, direkt nach Covid", berichtet Albert Hammond mit ernster Miene. "Das hat mich für eine lange Zeit davon abgehalten Musik zu machen. Es gibt keine Heilung dafür." Vom Musikmachen hält ihn der Schicksalsschlag dennoch nicht ab: "Ich liebe die Musik und ich liebe das Leben. Ich liebe die Menschlichkeit. Solange ich gehen und meine Hände bewegen kann - und solange meine Stimme hält - werde ich auftreten", so der 79-Jährige und fügt an: "Ich habe noch viel zu sagen".

Albert Hammond: Weltpremiere seines neuen Albums

"Body of Work" heißt Hammonds neues Album, das Anfang März erschienen ist. 17 Songs sind darauf zu finden - alle geschrieben im vergangenen Jahr. "Ich habe einen Freund von mir angerufen, mit dem ich schon einige Hits geschrieben habe", sagt Hammond. "Wir haben dann 38 oder 40 Songs geschrieben und ich habe 17 davon ausgesucht." Im Lokschuppen performt Hammond schließlich unter anderem den Song "Somebody's Child" - unter dem tosenden Applaus seiner Fans.