In den kommenden Nächten wird es noch einmal kalt. Auch in den vergangenen Tagen hat es Schnee gegeben. Am Wochenende fiel etwa in Genkingen (Landkreis Reutlingen) auf der Schwäbischen Alb so viel Schnee wie den ganzen Winter nicht. Stellenweise kamen bis zu 15 Zentimeter zusammen.
Die Tulpenblüten am Gönninger Tulpensonntag waren am Sonntag von Schnee bedeckt. Reporter Harry Röhrle war auf der Schwäbischen Alb unterwegs und hat sich die Auswirkungen des Wetters angesehen.
Wetter im April: kommende Nächte noch winterlich
In den kommenden zwei Nächten wird es noch winterlich, sagt SWR-Wetterexperte Gernot Schütz. Die Temperaturen liegen dann bei minus 3 bis minus 4 Grad. Mehr Schnee als am Wochenende soll aber nicht fallen. Gernot Schütz rechnet mit wenigen Zentimetern. Betroffen ist der ganze Südosten Baden-Württembergs. Im nördlichen Oberschwaben, Richtung Baar, auf der Schwäbischen Alb und im Allgäu könnte es gerade morgen früh, wenn es ums Autofahren geht, kritisch werden.
Tagsüber entspannt sich die Lage. Zwar sind auch für morgen und Mittwoch Schneeschauer angekündigt, unterhalb von 600 bis 700 Meter spiele der Schnee aber keine große Rolle, sagt Schütz. Nur oberhalb der 1.000 Meter-Grenze bleibe es beim Dauerfrost. Es bestehe gerade morgens die Gefahr gefrierender Nässe: Wenn die Straßen nass sind und es kalt wird, könnte es glatt werden.
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In Baden-Württemberg herrscht typisches Aprilwetter mit Schauern, im Nordschwarzwald ist sogar Schnee gefallen. In tieferen Lagen gab es teils Sturmböen.
Frühling wieder da: Warme Temperaturen am Wochenende
Bis einschließlich Donnerstagfrüh ist mit Frost zu rechnen, in der Nacht auf Freitag nur noch vereinzelt. Tagsüber wird es langsam milder - Donnerstag und Freitag könnte es in Tübingen schon bis zu 13 Grad warm werden, auf der Alb bis zu vier Grad. Am Wochenende wird es wieder richtig warm: Die Temperaturen steigen auf bis zu 18 Grad.
Ist Schnee Ende April normal?
"Das wirklich Krasse", so Schütz, sei die Wärme, die es in Deutschland das ganze Jahr bis Mitte April gab. Die Schneemengen seien derzeit zwar ungewöhnlich. Dass es zu dieser Jahreszeit schneit, aber nicht. Klimaforschende sind sich einig: Schnee allein ist kein Gegenargument dafür, dass die Temperaturen weltweit steigen.
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Für viele Menschen in BW gab es am Wochenende Sonne satt und
einen neuen Temperatur-Rekord. Mancherorts trübt Saharastaub aber schon das sommerliche Vergnügen.
Was machen Schnee und Frost mit der Blüte?
Die derzeit niedrigen Temperaturen machen auch den Obstbauern zu schaffen. Die Obstblüte hatte nach dem warmen Monatsbeginn vielerorts schon früher begonnen als üblich. Auch die Apfelbäume in Genkingen auf der Schwäbischen Alb blühen schon. Für die Blüten sei nicht der Schnee gefährlich, sagt Klimaexperte Roland Hummel aus Engstingen, sondern die Tage danach – bei klarer Luft und wenn mehrere Minusgrade zu erwarten sind. Dann könnte der Nachtfrost Obstblüten und Fruchtansätze schädigen.