Die IG Metall hat den Warnstreik bei Bosch in Reutlingen fortgesetzt. Nach der Nachtschicht legten auch Beschäftigte der Früh- und Normalschicht die Arbeit nieder. Mehrere hundert versammelten sich vor dem Bosch-Gelände zu einer Kundgebung. Die Vorsitzende der IG Metall Reutlingen/Tübingen Tanja Nitschke kündigte an, den Druck weiter zu erhöhen, sollten die Arbeitgeber ihr Angebot nicht verbessern.
IG Metall: "Gelungener Auftakt"
Bei ersten Warnstreiks und Kundgebungen nach Ablauf der Friedenspflicht haben sich nach Gewerkschaftsangaben seit Samstag knapp 2.000 Beschäftigte, unter anderem in Neckarsulm, beteiligt. "Das war ein gelungener Auftakt, der die Arbeitgeber den Unmut der Beschäftigten spüren lässt. Und das war nur der Anfang", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger laut einer Mitteilung.
Erste Warnstreiks in der Nachtschicht
Mit Fackeln, Fahnen und Transparenten waren am Montag laut IG Metall alle etwa 420 Beschäftigten der Nachtschicht vor das Bosch-Areal in Reutlingen gezogen und hatten sich zur Kundgebung versammelt. Bei den Frühschlussaktionen der einzelnen Schichten wurde die Arbeit etwa drei Stunden früher niedergelegt. Die IG Metall kündigte weitere Arbeitsausstände im Südwesten an. Aktionen seien unter anderem bei Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen und beim Bau- und Landmaschinenhersteller Kramer in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) geplant.
Forderung nach dauerhaften Lohnerhöhungen
In den laufenden Tarifverhandlungen fordert die IG Metall für die rund eine Million Beschäftigten in der Branche im Südwesten acht Prozent mehr Geld auf eine Laufzeit von zwölf Monaten. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte wie in den anderen Tarifgebieten auch eine Einmalzahlung in Höhe von 3.000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten. Da sich beide Seiten in drei Runden bisher nicht einigen konnten, wird am 8. November in Böblingen weiterverhandelt.
