Lambrecht in Stetten am kalten Markt (Foto: SWR, Julia Klebitz)

Ausbildung und Einsatzbereitschaft im Mittelpunkt

Verteidigungsministerin Lambrecht besuchte Bundeswehr-Standorte in BW

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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat am Dienstag Kasernen in Müllheim und Stetten am Kalten Markt besucht. Im Mittelpunkt standen Ausbildung und Einsatzbereitschaft.

Kurz vor 13 Uhr ist Bundesverteidigungsministerin Lambrecht (SPD) mit dem Helikopter in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) gelandet. Dort hat sie zunächst ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Kommandeur des dort stationierten Artilleriebattailons 295 geführt. Ein Schwerpunkt des Besuchs war die Ausbildung in der Bundeswehr.

In Stetten am kalten Markt werden Bundeswehrangehörige unter anderem für den Einsatz im westafrikanischen Mali vorbereitet. Außerdem läuft derzeit eine Grundausbildung für junge Rekrutinnen und Rekruten. In einer Übung hat sich die Ministerin angeschaut, wie die Soldatinnen und Soldaten im Falle eines Angriffs auf ein Feldlager reagieren. Im Übungsszenario wurde das Lager zunächst über eine Drohne ausgespäht und anschließend attackiert. Auch einzelne Übungen im Rahmen der Grundausbildung hat sich die Ministerin in Stetten angeschaut. Im Anschluss gab es eine Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aller Dienstgradgruppen.

Lambrecht in Stetten am kalten Markt (Foto: SWR, Julia Klebitz)
Bundesverteidigungsministerin Lambrecht bei ihrem Besuch in der Kaserne in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen).

Artilleriebataillon zeigt Panzerhaubitze

Das Artilleriebataillon stellte außerdem in einer Waffenschau militärisches Großgerät wie die Panzerhaubitze 2000 und das Raketenartilleriesystem MARS II vor. Sieben der Panzerhaubitzen sind laut der Verteidigungsministerin bereits in die Ukraine geliefert worden. Drei weitere aus Deutschland sollen folgen.

Dank für Hilfe bei Ausbildung ukrainischer Soldaten

Lambrecht dankte den Bundeswehrangehörigen in Stetten für ihre Beteiligung an der Ausbildung ukrainischer Soldaten an der Panzerhaubitze. Die Ministerin wolle das Sondervermögen für die Bundeswehr unter anderem auch möglichst schnell für die Ausbildung an dem System in Stetten einsetzen.

Verteidigungsministerin Lambrecht spricht in Müllheim mit Soldaten der Deutsch-Dranzösischen Brigade. (Foto: SWR, Jan Lehmann)
Bundesverteidigungsministerin Lambrecht im Gespräch mit Soldaten der Deutsch-Dranzösischen Brigade in Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald)

Versprochenes Geld teilweise angekommen

2018 hatte Lambrechts Amtsvorgängerin Ursula von der Leyen im Rahmen ihrer Sommertour die Alb-Kaserne besucht. Damals hatte sie Investitionen von 180 Millionen Euro in den kommenden Jahren in den Standort versprochen. Seither ist laut dem stellvertretenden Kommandeur des Artilleriebataillons 295, Joerg Wehrhold, unter anderem Geld in die Ausbildung der Bundeswehrfeuerwehr in Stetten geflossen, ein neues Facharztzentrum ist entstanden, eine neue Sporthalle und neue Sprengplätze.

Erste Station der Ministerin: Besuch der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) besuchte bereits am Dienstagmorgen die Deutsch-Französische Brigade in der Robert-Schumann-Kaserne in Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Sie sprach dort mit Soldatinnen und Soldaten sowie der Brigadeführung und informierte sich über die Fähigkeiten der Truppe. Die Brigade spielt derzeit eine führende Rolle in der schnellen Eingreiftruppe der NATO.

Lambrecht sah sich unter anderem Fahrzeuge des binationalen Versorgungsbataillons an. Außerdem machte sie sich ein Bild von der gelebten Partnerschaft am Standort Müllheim und den kulturellen und technischen Unterschieden, die es zwischen deutschen und französischen Militärs weiterhin gibt. Die Deutsch-Französische Brigade feiert im September ihr 30-jähriges Jubiläum in Müllheim mit einem Tag der offenen Tür und einem Großen Zapfenstreich.

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