muell im neckar (Foto: SWR, Hardy Faisst)

Aktion zum Schutz der Weltmeere

Saubere Sache in Villingen-Schwenningen: Aufräumen am Neckartag

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Hardy Faisst

170 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen im Schulverbund Deutenberg in Villingen-Schwenningen haben am Neckarursprung Müll gesammelt. Das soll die Weltmeere schützen.

Müll statt Mathe: Schülerinnen und Schüler der achten Klassen am Schulverbund Deutenberg in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) haben am Neckar-Ursprung im Stadtteil Schwenningen Müll zusammengesucht. Hintergrund ist das Schulprojekt "Neckartag". So sollen die Jungen und Mädchen neben der "Uferputzete" ganz nebenbei auch etwas über die Verschmutzung der Meere lernen, denn die ist neben dem Klimawandel derzeit eines der größten Umweltprobleme, sagt der Realschullehrer und Initiator des "Neckartags", Moritz Schütz. Über 80 Prozent des Mülls gelangen letztlich über Flüsse in die Weltmeere.

Es ist nass-kalt an diesem Morgen im Stadtteil Schwenningen. Für den "Neckartag" haben sich die Schülerinnen und Schüler entsprechend gut angezogen. Dicke Parkas und überhaupt wetterfeste Klamotten bestimmen das Bild. Noch im Schulhof gibt es mit Greifern, Zangen und Eimern das nötige Rüstzeug für die Aktion. Und dann geht es zu Fuß Richtung Neckar.

Auch kleine Schritte helfen

Bis zum ersten Müll und Unrat ist es nicht weit. Flaschen, Kippen, Dosen – einfach achtlos weggeschmissen. "Das schadet der Umwelt und auch den Fischen", ärgert sich Serhat, der die achte Klasse an der Deutenberg Schule besucht. Auch seine Mitschülerin Irena nimmt den Aktionstag sehr ernst: "Ich finde, es ist eine sehr gute Idee. Auch wenn es nur einen Tag lang mal sauber ist, so ist es dann doch ein Fortschritt," findet die 15-Jährige.

Mehrere junge Leute fischen Gegenstände aus dem Wasser (Foto: SWR)
Die Aufräum-Aktion am Neckarursprung sorgt nicht nur für weniger Plastikmüll in den Weltmeeren, sondern auch für Erkenntnissen bei den Schülerinnen und Schülern.

Das große Problem ist sehr, sehr klein: Mikroplastik

Im Umweltzentrum Schwarzwald-Baar erfahren die Jugendlichen dann, wie Mikroplastik überhaupt erst entsteht und dass jeder Mensch Woche für Woche rund fünf Gramm davon in seinem Körper aufnimmt. Das ist in etwa so viel wie eine normale Kreditkarte wiegt, erklären die Fachleute.

"Wir haben gerade genügend Krisen. Fangen wir da an, wo wir noch was auslösen können. Wir müssen alle mit dieser Zukunft Leben."

Die Idee zum "Neckartag" hatte Moritz Schütz. Er ist Lehrer an der Realschule im Schulverbund Deutenberg. Nicht nur zuschauen, sondern zusammen mit jungen Menschen etwas gegen die Vermüllung der Meere und den Klimawandel zu tun, das ist sein Ziel.  

Vier Mal im Jahr soll es nun einen solchen "Neckartag" geben. Das ist jedenfalls der Plan. Und am besten nicht nur an der Neckar-Quelle in Schwenningen. Idealerweise soll ein landesweites Projekt daraus werden, wenn in Zukunft vielleicht alle Schulen entlang des Neckars bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim einen "Neckartag" machen.

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