Das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart hat die archäologische Sammlung des Hauses Hohenzollern-Sigmaringen übernommen. Bei den Beständen handelt es sich um eine der bedeutendsten archäologischen Privatsammlungen Süddeutschlands. Begonnen hat sie Fürst Karl Anton von Hohenzollern im frühen 19. Jahrhundert. Die Kollektion umfasst rund 8.000 Objekte von der Steinzeit bis in das frühe Mittelalter (8. Jahrhundert). Sie decken in diesem Bezug einen Landesteil ab, der wegen der politischen Gliederung Südwestdeutschlands im 19. Jahrhundert bisher im archäologischen Altbestand des Museums fast nicht vertreten war, wie Direktorin Astrid Pellengahr am Donnerstag erklärte.
"Ihre formale Geschlossenheit, die epochenübergreifende Zusammensetzung ihrer Bestände sowie ihre Provenienz bilden ein Alleinstellungsmerkmal", sagte die Museumsleiterin weiter. Dies hebe sie von anderen adligen oder bürgerlichen Sammlungen dieser Zeit ab. Bislang befand sich die Sammlung im Schloss Sigmaringen, das Landesmuseum erwirbt sie nun vollständig mit allen Objekten.
Schwerter, Schmuck und Gürtelschnallen
Darunter sind beispielsweise Funde der Pfahlbau-Kultur am Bodensee. Aus der vorrömischen Metallzeit stammen etwa 2.300 Objekte. Ein Teil der Sammlung umfasst auch Keramiken, Metallgefäße und Helme aus Unteritalien und Vorderasien. Aus dem Frühmittelalter datieren etwa 1.900 Objekte aus Gräberfunden wie Schwerter, Schmuck und Gürtelschnallen.

Zwei Millionen Euro für Hohenzollern-Sammlung
Der Erwerb kostete zwei Millionen Euro. Er wurde durch Gelder der Museumsstiftung Baden-Württemberg und der Kulturstiftung der Länder möglich. Astrid Pellengahr, Direktorin des Landesmuseums Württemberg, freute sich über den Kauf: "Mit dem Ankauf der Objekte aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen konnte eine Lücke in unserem Sammlungsbestand geschlossen werden."
Sonderausstellungen geplant
Bevor die Objekte dauerhaft in die Schausammlungen des Landesmuseums integriert werden können, müssen sie noch inventarisiert und erforscht werden. Zuvor soll die Sammlung aber einer breiten Öffentlichkeit in Sonderpräsentationen zugänglich gemacht werden, auch als Wanderausstellung in Museen in der Ursprungsregion.
