Der Rettungshubschrauber Christoph 41 soll von Leonberg (Kreis Böblingen) an die BG Klinik Tübingen verlegt werden. Das hat das Innenministerium Baden-Württemberg am Donnerstag entschieden. Damit sollen Patientinnen und Patienten, die auf der Schwäbischen Alb wohnen, im Notfall schneller ärztlich versorgt werden. In Tübingen soll dafür die bereits bestehende Landestation auf dem Dach der BG Klinik erneuert werden.
Reporterin Magdalena Knöller zur Standort-Verlegung nach Tübingen:
Bürgermeister aus Wannweil bedauert das
Auch die Gemeinde Wannweil (Kreis Reutlingen) hatte sich als Standort für den Rettungshubschrauber beworben. Per Bürgerentscheid sprach sich eine Mehrheit der Wannweiler Stimmberechtigten für eine Verlegung in ihren Ort aus. Birgitte Hain, die das Bürgerbegehren mit initiiert hatte, zeigte sich im SWR-Interview enttäuscht über die Entscheidung des Innenministeriums. Es gebe verschiedene Punkte, die für Wannweil gesprochen hätten wie zum Beispiel niedrigere Kosten, so Hain.
Auch der Bürgermeister von Wannweil, Christian Majer, bedauerte die Absage. Wannweil liege näher an der Schwäbischen Alb als die Tübinger Klinik. Insgesamt profitiert die Notfallrettung in der Region aber auch mit einer Verlegung nach Tübingen, sagte Majer.
Keine Lärmbelästigung für Wannweil
Horst Siewert war von Anfang an dagegen, den Rettungshubschrauber nach Wannweil zu verlegen. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen", sagte er. Hauptgrund sei vor allem der Lärm, der den Wannweilern nun erspart bleibe.
Die Leitung des Universitätsklinikums Tübingen freut sich über den Zuschlag. Man sei schon "langjähriger und fest etablierter Partner in der Notfallversorgung" und sei bereit, den Luftrettungsstandort einzurichten. In den kommenden Tagen wolle man weiterführende Infos bekanntgeben.
Neusortierung der Luftrettungsstandorte in Baden-Württemberg
Das Innenministerium hatte ein Gutachten zur Struktur- und Bedarfsanalyse der Luftrettung beim Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement des Klinikums der Universität München erstellen lassen. Daraufhin prüfte es die topographischen Gegebenheiten, aber auch die Umweltverträglichkeit, die Lärmbelästigung und "einsatztaktische Aspekte" an den möglichen Standorten. Das Ergebnis: neue Standorte in Lahr (Ortenaukreis) oder Ravenstein (Neckar-Odenwald-Kreis) und die Verlegung der Standorte in Leonberg und Friedrichshafen.
Das sagen die Tübinger Anwohner zum Vorhaben des Innenministeriums: