Nach zwei Jahren Pause verwandelte sich die Stadt Horb (Kreis Freudenstadt) wieder in eine Mittelalterstadt. Auf den Gassen und Plätzen der historischen Stadt gab es einen Mittelaltermarkt mit 150 Händlern und Handwerkern wie Glasmaler, Kunstschlosser oder Lederer. Außerdem: Tavernen und bunte Zelte, Tänzer und Fanfarenzüge, Bands und Gaukler. Rund 30.000 Menschen besuchten das Spektakel.
Hitzewelle drückt Besucherzahlen
Das waren weniger als erhofft, so der Horber Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Ohne die hohen Temperaturen wären sicher fünf- bis sechstausend Menschen mehr kommen, schätzt er. Außerdem hätten mehr als 50 Besucher aufgrund von Kreislaufproblemen versorgt werden müssen, sagte Rosenberger gegenüber dem SWR. Er lobte das Engagement der Sanitäter und Veranstalter, die kurzerhand kostenlos Getränke und kaltes Wasser zum Abkühlen verteilten.
Mittelaltermarkt
An den verschiedenen Marktstände wurden mittelalterliche Gewänder, Küchengeräte und Spielzeugwaffen angeboten. Es gab auch Speisen aus dem Mittelalter wie z.B. Flammbrot - eine Mischung aus Flammkuchen und einem traditionellen Brot. Außerdem konnten die Besucherinnen und Besucher Bogenschießen lernen und historische Spiele ausprobieren. Auf einer Bühne traten verschiedene Künstlerinnen und Künstler auf und präsentierten historische Musik, Tanz und Komödie.
Für die jüngsten Besucher der Horber Ritterspiele gab es ein eigenes Programm: Sie durften sich schminken, Lanzen bauen, Kleidung basteln oder Wikingerschach spielen.
Ritter formieren sich nach Horber Vertrag von 1498
Ein besonderes Augenmerk der Organisatoren lag in diesem Jahr auf dem "Horber Vertrag". Er gilt als geschichtsträchtiges Ereignis aus dem Jahr 1498. Mit ihm beendete König Maximilian in Horb eine württembergische Regierungskrise und setzte den damaligen Herzog Eberhard ab. Der Vertragsabschluss wurde mit einem kurzen Theaterstück am Samstag und Sonntag vor den Ritterturnieren nachgestellt.