Mit dem kühleren Wetter wird immer weniger Eis geschleckt. Viele Eisdielen schließen daher in den kommenden Wochen, so auch das Figo in Tübingen. Im Winter sei es leer und damit habe man zu kämpfen, sagte die Inhaberin Manuela Masciullo dem SWR. Mit der Saison sei sie aber zufrieden. Am besten liefen die veganen Eissorten Mandel, Holunder-Quinoa, Himbeere-Hafer und Kokosnuss-Mango. Dennoch sei es schwer von ihren Rücklagen zu leben, da sich die Kosten verdoppelt hätten, so Masciullo.
Im Sommer muss das Geschäft laufen
Die Eisdielen müssen im Sommer einen guten Umsatz machen, damit sie sich die lange Winterpause leisten können. Lange Schlangen vor der Theke, darüber freuen sich die Eismacher natürlich. Das heißt aber auch: im Sommer arbeiten rund um die Uhr. Insofern brauchen die Beschäftigten und ihre Inhaber eine Pause.
Francesco Dal Borgo, Inhaber der Tübinger Eisdiele Cortina, hat im Sommer bereits für den Winter finanziell vorgesorgt. Allerdings sei das Frühjahr wegen des kühlen Wetters schlecht gelaufen. Er habe große Probleme mit dem Umsatz gehabt. Zum Glück sei es dann lange heiß gewesen und die Lust auf Eis groß. Besonders gut liefen bei ihm die Klassiker Schoko, Erdbeere, Vanille und Joghurt. Aber auch neuere Sorten wie Sesam oder Holunder wurden gut nachgefragt. Noch bis Weihnachten hat Dal Borgo seine Eisdiele geöffnet, dann schließt er bis Mitte Februar. Weihnachten feiert er mit der Familie bei seiner Mama in Italien.

Winterpause bietet Zeit für neue Eiskreationen
Auch der Rottenburger Eismacher Thomas Micolino, der für seine ausgefallenen Sorten bekannt ist, wird in die Winterpause gehen. Er will erst einmal Urlaub machen und sich von der stressigen Saison erholen. Die Pause will er aber auch nutzen, um sich neue Eiskreationen für den nächsten Sommer auszudenken. Zudem stehen verschiedene Messen an, die er besuchen möchte. Das sei wichtig für die Inspiration, so der Rottenburger Eismacher. Auch Manuela Masciullo vom Figo in Tübingen überlegt bereits neue Eiskreationen: "Ich habe viele Ideen im Kopf, aber die bleiben im Kopf."
Eisdiele bleibt im Winter offen
Die Umsätze seien über den Winter geringer, "aber es wird immer was verkauft", sagt Enzo Corza, der Inhaber des San Marco in Tübingen. Daher bleibt seine Eisdiele als einzige in der Stadt auch im Winter geöffnet. Das Angebot ist auf 20 Eissorten beschränkt. Auch Corza spürt die Inflation. Alles sei teurer geworden, er merke das beim Einkauf. Insofern kostet die Kugel Eis bei ihm wie auch in den anderen Tübinger Eisdielen mittlerweile zwei Euro.
SWR Reporterin Sarah Beschorner war bei den Eis-Meisterschaften in Rangendingen dabei:
Eis-Meisterschaften in Rangendingen
Ähnliches haben die Eismacher bei den Meisterschaften in Rangendingen (Zollernalbkreis) erzählt, die dort am Donnerstag ausgetragen wurden. Der Einkauf werde teurer, so auch das Eis, "das spüren wir alle", sagte Teilnehmer Antonino Gulisano.

In Rangendingen trafen sich die besten Eismacher aus ganz Süddeutschland. Gewonnen hat der 52-jährige Giuseppe Cimino aus Rastatt-Plittersdorf mit einer Eiskreation aus Avokado, Babyspinat und Joghurtdressing. Der Deutsch-Italiener darf nun im kommenden Jahr beim Bundeswettbewerb in Berlin antreten.