Chris Kühn (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Franziska Kraufmann)

Neuer Job statt Mandat

Tübinger Grünen-Politiker Chris Kühn verlässt Bundestag

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Andrea Schuster
Andrea Schuster ist Reporterin für Hörfunk und Online beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Er ist Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär, doch nicht mehr lange. Chris Kühn legt sein Mandat nieder und wechselt ins Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.

Chris Kühn, Bundestagsabgeordneter der Grünen im Wahlkreis Tübingen, wechselt den Job: Er wird Leiter des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Damit hat der Wahlkreis Tübingen einen Vertreter weniger in Berlin. Kühn ist dann auch nicht mehr - wie bisher - Parlamentarischer Staatsekretär im Umweltministerium, zu dem auch der Bereich "nukleare Sicherheit" gehört. Marcel Wagner (SWR) hat mit Chris Kühn gesprochen:

Zurückhaltend in der Ankündigung

Kühn teilte am Mittwochabend in einer Mail an die Presse mit, dass er das BASE übernehmen wird. In der Mail stand aber mit keinem Wort, dass er damit sein Mandat niederlegt und den Bundestag verlässt. Das bestätigte aber seine Sprecherin in Berlin auf SWR-Nachfrage. Weil sein Amt als Staatssekretär daran gekoppelt ist, werde er auch dieses ab Mitte Februar nicht mehr fortführen, hieß es weiter. Auf Instagram hat er den Wechsel bekanntgegeben.

Leben in Tübingen, arbeiten in Berlin

Kühn ist seit 2013 Mitglied im Bundestag für Bündnis 90/Die Grünen. Er lebt mit seiner Familie in Kusterdingen im Kreis Tübingen und wird auch zukünftig zwischen Berlin und Kusterdingen pendeln. Er fühle sich dort zu Hause, sagte er dem SWR, und das Pendeln sei er gewohnt.

Im Bundestag wird ihm Jürgen Kretz aus dem Wahlkreis Rhein-Neckar nachfolgen. Wer ihm als Staatssekretär folgt, ist noch nicht bekannt und wird noch vom Bundesumweltministerium bekannt gegeben.

Verantwortung für abgebrannte Brennelemente

Als Präsident des BASE verantwortet Kühn künftig das Auswahlverfahren, mit dem ein Standort gesucht wird für das Endlager für hochradioaktive Abfälle, insbesondere für abgebrannte Brennelemente aus deutschen, mittlerweile stillgelegten Atomkraftwerken. Der 44-Jährige war bisher schon mit diesem Thema beschäftigt, als Aufsichtsrats-Vorsitzender der Bundesgesellschaft für Endlagerung und der Gesellschaft für Reaktor-Sicherheit.

Seit gut zwei Jahren amtiert er als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Von 2009 bis 2013 war er Vorsitzender der Grünen in Baden-Württemberg.