Landrat Pauli in der Kreissporthalle Ebingen. (Foto: SWR, Bertram Schwarz)

Trotz heftiger Proteste der Bevölkerung

Weitere Geflüchtete in Killer - Landratsamt steht unter Druck

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Sarah Beschorner
Sarah Beschorner (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Landrat Pauli hat Geflüchtete in einem ehemaligen Gasthof in Burladingen-Killer im Zollernalbkreis untergebracht. Dagegen hatte es im Ort heftige Proteste gegeben.

Der Widerstand in Burladingen-Killer (Zollernalbkreis) war massiv: Mehr als 100 Unterschriften gegen die Unterbringung von Geflüchteten waren im Sommer gesammelt worden, Landrat Günther-Martin Pauli (CDU) war bei einem Bürgerdialog ausgebuht und niedergebrüllt worden. Dennoch sind jetzt zwei Männer und zwei Familien aus der Türkei in dem kleinen 600-Einwohner-Teilort in das ehemalige Gasthaus Lamm eingezogen. Das Landratsamt steht nach eigenen Angaben unter Druck. Auf die Plätze im Lamm sei man mangels Alternativen mit angewiesen. So wolle man auch die Zweckentfremdung von Hallen vermeiden.

So hat der SWR am Montag 20.11.23 über die Situation in Killer berichtet:

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Bei der Belegung des Lamm gehen wir aus Verantwortung gegenüber der Ortschaft Killer und den Flüchtlingen sehr achtsam um.

Dass der Landkreis trotz der heftigen Proteste Geflüchtete dort untergebracht hat, stößt manchen Anwohnern und Anwohnerinnen sauer auf, die sich von der Politik übergangen fühlen. "Das hat mit Demokratie gar nichts mehr zu tun, denn die Meinung der Bürger in Killer ist nach wie vor die gleiche", sagte Anwohner Klaus Reich dem SWR. Der Landkreis sieht hingegen keine andere Lösung. "Der Zollernalbkreis steht unter extremem Aufnahmedruck", hieß es gegenüber dem SWR.

Menschen in Killer sorgen sich über weitere Flüchtlinge

Die meisten Menschen, die ein Fernsehteam des SWR in Killer auf der Straße befragt hat, haben nichts dagegen, dass die Geflüchteten aus der Türkei jetzt im Gasthof untergebracht sind. Die Menschen haben aber Sorge, dass es noch mehr Geflüchtete werden. "Wir haben schon ein Flüchtlingsheim. Die werden integriert und dürfen arbeiten. Wir haben einfach die Meinung, dass das reicht", sagte Anwohner Patrick Händler. Landrat Pauli soll bis Ende des Jahres insgesamt 200 Geflüchtete im Zollernalbkreis unterbringen.

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