Mit einem feierlichen Gelöbnis in Münsingen besiegelt das Artilleriebataillon 295 aus Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen, die Patenschaft mit dem Münsinger Traditionsverband Panzerartilleriebataillon 285. (Foto: SWR)

Marschmusik, Waffenschau und Soldaten

Wiederbelebung eines alten Rituals in Münsingen: Rekruten legen Gelöbnis ab

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Lisamarie Haas
Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)
Anna Priese
Anna Priese ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Die Bundeswehr ist zu einer militärischen Zeremonie nach Münsingen gekommen und lässt eine alte Tradition wiederaufleben. Soldaten legen ein Gelöbnis ab. Doch wie kommt es dazu?

Die Bundeswehr ist nach 20 Jahren wieder für eine Zeremonie nach Münsingen (Landkreis Reutlingen) zurückgekehrt. Der Grund ist eine Patenschaft, die die ehemalige Garnisonsstadt Münsingen mit dem Artilleriebataillon 295 aus Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) eingegangen ist. Sie gehört zur Deutsch-Französischen Brigade.

Patenschaft mit ehemaliger Garnisonsstadt besiegelt

Mit Musik vom Heeresmusikkorps aus Ulm besiegelten die Soldaten aus Stetten am kalten Markt ihre Patenschaft mit der ehemaligen Garnisonsstadt. Seit der Schließung der Kaserne in Münsingen vor genau 20 Jahren, war es die erste militärische Zeremonie in Münsingen. Die letzte Zeremonie dieser Art gab es am 31. März 2004, als die verbliebenen 30 Soldaten zum letzten Mal die Flagge eingeholt hatten.

Mit einem feierlichen Gelöbnis in Münsingen besiegelt das Artilleriebataillon 295 aus Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen, die Patenschaft mit dem Münsinger Traditionsverband Panzerartilleriebataillon 285. (Foto: SWR)
Das Heeresmusikkorps aus Ulm hat die feierliche Zeremonie begleitet.

Waffenschau und Erbensuppe vor dem Münsinger Rathaus

Die Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade aus Stetten am kalten Markt zeigten vor dem Münsinger Rathaus ihre militärische Zeremonie. Bei dem Gelöbnis haben sie den Eid abgelegt, der Bundesrepublik zu dienen. Außerdem gab es eine Waffenschau. Und auch für Verpflegung war gesorgt. Es gab zum Mittagessen Erbsensuppe aus der Gulaschkanone.

Waffenschau in Münsingen. Mit einem feierlichen Gelöbnis in Münsingen besiegelt das Artilleriebataillon 295 aus Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen, die Patenschaft mit dem Münsinger Traditionsverband Panzerartilleriebataillon 285. (Foto: SWR, Lisamarie Haas)
Auch eine Waffenschau gab es beim feierlichen Bundeswehr-Gelöbnis in Münsingen.

Angesichts russischen Angriffskriegs: Zuschauer finden Bundeswehr wichtig

Die Zuschauer, die gekommen waren, freuten sich überwiegend über den Besuch der Bundeswehr in Münsingen. Viele von ihnen finden die Bundeswehr in Zeiten des Kriegs in der Ukraine für die Verteidigung wichtig. "Ich erlebe eine sehr positive Stimmung", sagte auch Bürgermeister Münzing.

Mit einem feierlichen Gelöbnis in Münsingen besiegelt das Artilleriebataillon 295 aus Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen, die Patenschaft mit dem Münsinger Traditionsverband Panzerartilleriebataillon 285. (Foto: SWR)
Vor etwa 500 Zuschauerinnen und Zuschauern haben die Soldaten auf dem Matthias-Erzberger-Platz beim Rathaus ihren Eid abgelegt.

Der General der Deutsch-Französischen Brigade, Christian Friedl, hielt eine Rede bei dem feierlichen Anlass. Darin blickte er zurück an den damaligen Truppenübungsplatz in Münsingen.

"Ich bin als junger Oberleutnant 1997 hier auf dem Truppenübungsplatz gewesen. Deshalb habe ich noch gute Erinnerungen an die Garnison Münsingen".

Auch eine Wiedereinführung der Wehrpflicht war Thema

"Ich glaube man spürt auch wieder den Rückhalt für die Bundeswehr, wenn man so sieht, dass in der nächsten Umgebung wirklich Krieg ist", sagte ein Besucher des Gelöbnises. Ein anderer Zuschauer fand sogar: "Die Wehrpflicht brauchen wir auch wieder."

Das alles bedeutet aber nicht, dass der Bundeswehrstandort in Münsingen wieder eröffnet wird. Die Patenschaft soll lediglich an die Geschichte der Bundeswehr dort erinnern. Auch soll sie die frühere Verbundenheit mit dem Schwesterbataillon aufleben lassen, sagte Bürgermeister Mike Münzig.

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