Bruddeln Rosenmontag Zwiefalten (Foto: SWR, Jörg Heinkel)

Endspurt der Fasnet

Narren in Zwiefalten: Pfarrer Schänzle ist Bruddel-König

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Anette Hübsch
Anette Hübsch ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Die Schwaben sind ja bekannt für´s Bruddeln, so ein leises Vor-sich-hin-Schimpfen. Die Narren in Zwiefalten haben daraus ein Spiel gemacht: den Bruddel-Contest. Dazu gab´s heiße Bruddelsupp.

Mal richtig Dampf ablassen - das konnten die Narren am Fasnetsdienstag in Zwiefalten. Das Burggrafenpaar der Narrenzunft "Rälle" empfing die Närrinnen und Narren am Rathaus. Danach ging´s zur Bruddelsupp in die Gemeindehalle. Dann durfte kräftig geschimpft werden. Pfarrer Sigmund Schänzle hat sich den Pokal dieses Jahr erkämpft - und sogar Standing Ovations für seine Bruddelkunst im Saal bekommen.

In der Rentalhalle durfte ausgiebig gebruddelt werden. Worüber gebruddelt wurde, hat der Bruddler selbst bestimmt. Alles war möglich - es musste thematisch nur vor Ort spielen. Streitthemen konnten die Lokalpolitik, der Bürgermeister, die Nachbarin, das Wetter oder alles mögliche andere sein. Bruddeln über Gott und die Welt eben. Was sich eben so anstaut im Laufe der Zeit: an Ärgerlichem, Verdrießlichem oder Übellaunigem in einem Menschen, oder genauer gesagt: in einem Schwaben.

"Innere Reinigung" mit Bruddelsupp in Zwiefalten

All das durfte in der Rentalhalle am Fasnetsdienstag nach außen gekehrt, gerufen oder gesungen werden - verständlich für´s Publikum. Vielleicht eine Form von "innerer Reinigung", einer Art Therapie für Schwaben? Und was passt da besser dazu als Kutteln? Also eine tierische Innerei, die zu einer köstlichen Suppe verarbeitet wird: die Bruddelsupp eben! Auch so eine schwäbische Spezialität.

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Am Fastnachtsdienstag hat in Riedlingen (Kreis Biberach) das traditionelle Froschkuttelnessen stattgefunden. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann war dabei.

Wer kann Bruddel-König werden?

Die Bedingungen des Bruddel-Wettbewerbs stehen schon seit Jahrzehnten fest: Man muss mindestens 16 Jahre alt sein, braucht eine Kopfbedeckung, also eine Kapp auf dem Kopf, und man muss ungefähr zwei Minuten bruddeln können über Gott und die Welt. Also auch ein Pfarrer darf bruddeln.

In der Rentalhalle in Zwiefalten (Kreis Sigmaringen) findet am Fasnetsdienstag der Bruddel-Contest statt. (Foto: SWR, Anna Priese)
Wer bruddelt am besten? In Zwiefalten findet am Fasnetsdienstag wieder der Bruddel-Contest statt.

Der Narrenrat der "Rälle" kürt dann den Sieger. Dieses Jahr fiel die Entscheidung auf Pfarrer Sigmund Schänzle. Er hatte sich das ganze Jahr darauf vorbereitet und gegen seine sieben Bruddelkonkurrenten durchgesetzt. Schänzle darf dann im nächsten Jahr mit dem Schimpfen - Bruddeln - beginnen.

Wo noch Narren unterwegs waren

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