Ein Teenager aus Tübingen will sein Taschengeld aufbessern und gibt deshalb Unterricht. Bennet Schumann war acht Jahre alt, als er mit Gitarre spielen angefangen hat. Das Instrument hat er schnell gelernt. Vor rund einem Jahr gab er eine Annonce im Internet auf. Auf die reagierte die 37-jährige Janine Faigle.
Die Tübingerin wollte eigentlich einen Gitarrenlehrer für ihre Tochter. Doch dann hat sie es sich anders überlegt und gefragt, ob Bennet auch Erwachsene unterrichtet. Denn sie träumt schon lange davon, Gitarre zu spielen. Bislang waren alle Versuche gescheitert. Mit Bennet läuft’s endlich.
Geduldig erklärt Bennet, auf was seine Schülerin zu achten hat, gibt Tipps zu den Fingersätzen und lobt, wenn das Zusammenspiel gut klappt. Das Gitarrenbuch für Anfänger hat Janine Faigle schnell durchgearbeitet. Das gefällt dem 13-Jährigen.
"Wir sind ja wirklich durch den ganzen ersten Band in einer super großen Geschwindigkeit. Das ist natürlich mega. Und das freut mich umso mehr, wenn das, was ich unterrichte, auch was bringt." Das sei schon sehr cool, meint der junge Gitarrenlehrer.
Familie räumt Wohnzimmer für Bennet
Das Wohnzimmer der Schumanns ist klein. Doch die fünfköpfige Familie nimmt Rücksicht. Unterrichtet Bennet, müssen die jüngeren Brüder im Zimmer bleiben, der Vater verkriecht sich im Büro, die Mutter versucht, möglichst leise ihrer Arbeit nachzugehen. Manchmal sei es ein wenig chaotisch, wenn die Brüder dann doch kurz durchs Zimmer flitzen oder es an der Tür klingelt. Aber das sei eher selten, meint Janine Faigle.
Übrigens: Sie ist nicht die einzige Schülerin von Bennet Schumann. Auch die 10-jährige Melika nimmt bei ihm Gitarrenunterricht und eine dritte Schülerin hat bereits angefragt.