Ein Unfall mit dem Motorrad: Beim Frontalzusammenstoß mit einem Auto sind im Schwarzwald ein Motorradfahrer und seine Mitfahrerin ums Leben gekommen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Einsatz-Report24 | Christina Häußler)

Darüber spricht die Region Südbaden

Wochenrückblick: Der Welt-MS-Tag und ein Teenie wird vom E-Scooter gehauen

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Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau. (Foto: SWR, Laura Könsler)

Betroffene machen am Welt-MS-Tag auf Multiple Sklerose aufmerksam und in Lörrach wird ein Teenie vom E-Scooter geschlagen. Das ist der Wochenrückblick für die Region Südbaden.

Hallo, ich bin Katharina Seeburger, Reporterin im SWR-Studio Freiburg und in Lörrach. Heute schaue ich mit euch auf das, was diese Woche in unserer Region so los war:

Was wünschen sich Menschen mit MS?

Plötzlich fühlen sich Eiswürfel heiß an. Vor den Augen tanzen schwarze Punkte. Gehen fällt schwer, weil der Boden sich wackelig anfühlt. Diese Symptome der Autoimmunkrankheit "Multiple Sklerose", kurz: MS, habe ich am Dienstag, dem Welt-MS-Tag, nachempfunden. Denn da stand in Grenzach-Wyhlen (Kreis Lörrach) der "MS Roadshowbus", ein umgebauter Linienbus mit verschiedenen Stationen, die die Symptome von MS erlebbar machen sollen. Ganz ehrlich: Diese Symptome zu erleben, hat mich erschreckt.

Was ich mit dem Verlassen des Busses wieder losgeworden bin, das erleben in Deutschland jeden Tag mehr als 200.000 Menschen, die an MS erkrankt sind. Am Welt-MS-Tag haben sie auf ihre Krankheit und ihre Situation aufmerksam gemacht.

Auch meine Kollegin Jasmin Bergmann war im MS Roadshowbus unterwegs:

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Mein Besuch im MS Roadshowbus hat mich nachdenklich gemacht. Ich habe mich gefragt, wie das Umfeld Menschen mit MS am besten helfen kann. Dafür habe ich bei der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) angerufen. Die vertritt die Belange von Menschen mit MS und deren Angehörigen.

Mir wurde dort erklärt, dass es Patientinnen und Patienten oft schwer fällt, Familie und Freunde über ihre Krankheit zu informieren. Vor allem, wenn sie selbst noch nicht wissen, was die Krankheit für sie bedeutet. Die DMSG empfiehlt Familien und Freunden daher, Offenheit zu signalisieren und das Gespräch anzubieten.

Gleichzeitig solle man Menschen mit MS aber auch nicht mit Hilfsangeboten "überschütten". "Menschen mit der Erkrankung berichten auch, dass es sie schnell überfordert hat, zu viel Hilfe angeboten bekommen zu haben", heißt es von der DMSG.

Über das Einfühlen in Symptome von MS berichtete SWR4 Baden-Württemberg am 31. Mai 2023.

Wie gefährlich ist Motorradfahren?

Seit im März die Motorradsaison begonnen hat, passieren auch wieder mehr Motorradunfälle als im Winter. Ich hatte zuletzt das Gefühl, dass es dieses Jahr schon richtig viele Motorradunfälle bei uns im Schwarzwald gab. Mehr als in den Jahren zuvor. Vor allem, wenn so schwere Unfälle passieren wie am Pfingstwochenende in Gutach im Ortenaukreis. Ein Motorradfahrer und seine Mitfahrerin sind dabei ums Leben gekommen.

vorne ist ein schwarzes Motorrad zu sehen. Dahitner reihen sich weitere schwarze Motorräder auf. (Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg)
Die Motorradsaison geht in etwa von März bis Oktober.

Doch stimmt mein Gefühl, oder ist das nur ein Eindruck, der durch unsere Berichterstattung entsteht? Aus dem Polizeipräsidium Freiburg heißt es, dass es im Moment nicht häufiger kracht als sonst. In den vergangenen Jahren seien sogar immer weniger Unfälle passiert. Auch die Zahl der schweren Unfälle ist zurückgegangen. Gleichzeitig seien immer mehr Motorräder zugelassen worden.

Ein Blick auf die Zahlen vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg zeigt: Die Unfallzahlen mit Krafträdern haben sich seit 1995 nicht groß verändert. Lediglich während der Corona-Pandemie sind die Unfallzahlen etwas zurückgegangen und im vergangenen Jahr dann wieder angestiegen:

Trotzdem ist das Unfallrisiko mit dem Motorrad laut ADAC viermal höher als für andere Verkehrsteilnehmer. Gleichzeitig kommen seit dem Jahr 2000 immer weniger Bikerinnen und Biker bei Unfällen ums Leben, wie es von dem Autoclub weiter heißt. Auch werden immer weniger schwer verletzt.

Trotzdem: Jeder Unfall ist einer zu viel. Wie also kann Motorradfahren noch sicherer werden? Hier hat der ADAC einige Tipps - und zwar für alle, ob mit dem Motorrad oder mit dem Auto unterwegs. Bikerinnen und Bikern empfiehlt der ADAC, passende Schutzkleidung zu tragen, regelmäßig Fahrsicherheitstrainings zu machen und die Sicherheit des Motorrads zu checken.

Wer im Auto sitzt, soll laut ADAC vorausschauend und defensiv fahren und immer daran denken: Ein Motorrad kann sehr schnell beschleunigen. Gerade auf Landstraßen sollte man daher lieber einmal mehr checken, ob ein Motorrad in der Nähe ist.

Auch die Technik kann beim Motorradfahren schützen. Was genau der ADAC hier vorschlägt, könnt ihr im Interview mit ADAC-Pressesprecher Julian Häußler hören:

Über den Motorradunfall in Gutach (Ortenaukreis) hat SWR Aktuell Baden-Württemberg am 28. Mai 2023 berichtet.

Wo darf man E-Scooter fahren - und wo nicht?

E-Scooter verschiedener Anbieter stehen um einen Lichtmasten herum. Das Fahren mit dem E-Scooter macht viel Spaß, doch die Roller sorgen auch für Ärger. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Arne Dedert)

Apropos Sicherheit im Straßenverkehr. Einem 16-jährigen E-Scooter-Fahrer ist am Montag ein 72-jähriger Fußgänger zum Verhängnis geworden. Oder besser gesagt: dessen Faust. Aber von vorne:

Der Jugendliche war am späten Abend mit dem E-Scooter auf einem Gehweg in Lörrach unterwegs. Laut Polizei fühlte sich der 72-Jährige davon gestört - und soll deshalb dem 16-Jährigen einen Faustschlag versetzt haben. Der Teenager sei dadurch von seinem E-Scooter gestürzt. Ob die beiden sich vorher noch gestritten hatten, ist den Ermittlern nicht bekannt. Der 16-Jährige wurde verletzt, laut Polizei aber nicht so schwer.

Klar ist für mich: Einen Teenie vom E-Scooter zu boxen, das geht natürlich gar nicht! Aber dass der Senior anscheinend vom E-Scooter genervt war, kann ich verstehen. Denn immer wieder stehen sie im Weg oder landen haufenweise in Flüssen. Aber gleichzeitig sind sie eben bei vielen beliebt, und die Flitzer können auch nachhaltig sein.

Wie steht ihr denn zu den E-Scootern?

Es kommt laut Polizei immer wieder vor, dass E-Scooter auf dem Gehweg oder in Fußgängerzonen unterwegs sind. Außerdem sind sich viele Fahrerinnen und Fahrer oft nicht bewusst, dass bezüglich Alkohol bei E-Scootern die gleichen Regeln gelten wie beim Autofahren. In der Probezeit und unter 21 Jahren gilt hier eine 0,0 Promillegrenze.

Also keine gute Idee, nach dem Feiern mit dem E-Scooter heim zu düsen - ob auf dem Gehweg oder auf der Straße.

In den SWR4-Regionalnachrichten haben wir darüber am 30. Mai 2023 berichtet.

Meistgeklickt: Das hat die Menschen in der Region Freiburg und Südbaden auch noch interessiert:

Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns: online.studiofreiburg@swr.de.