Sechs Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich bei der Wahl zum neuen Oberbürgermeister oder zur neuen Oberbürgermeisterin (OB) um die Nachfolge von Amtsinhaber Wolfgang Dietz (CDU). Der 67-Jährige geht am 1. Juni in den Ruhestand. Das Ergebnis könnte Auswirkungen über die Stadt hinaus haben. Nämlich dann, wenn die CDU-Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker zur Oberbürgermeisterin gewählt werden sollte.
Die Wahl könnte Auswirkungen über die Stadt hinaus haben
Dann hätte der Wahlkreis Lörrach-Müllheim keine direkt gewählte Abgeordnete mehr. Für Stöcker würde über die CDU-Landesliste Baden-Württemberg dann ihr Karlsruher Parteikollege Ingo Wellenreuther in den Bundestag nachrücken.
Auf dem Stimmzettel für die Weiler OB-Wahl steht Diana Stöcker an erster Stelle, gefolgt von der Grünen Jasmin Ateia, die in einem Freiburger Abgeordnetenbüro arbeitet, dem Lörracher AfD-Kreisrat Klaus Springer, dem Elektroniker Robin Adam, der Autoverkäuferin Arzo Looden und der Rechtsfachwirtin Diana Corinne Hartwig, die Mitglied der CDU ist. Klaus Springer ist bereits mehrfach ohne Erfolg bei OB-Wahlen angetreten – in Konstanz, Rheinfelden, Lörrach und auch bei der vergangenen Wahl in Weil im Jahr 2016.
Gewählt ist am Sonntag, wer mehr als die Hälfte der Stimmen hat. Gelingt dies niemandem, gibt es in zwei Wochen eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten oder Kandidatinnen mit den meisten Stimmen.
Die Kandidaten haben sich vor großem Publikum im Rathaus präsentiert
Bei der offiziellen Vorstellungsrunde durften sie sich schon zur eigenen Person und ihren Zielen äußern: Diana Stöcker will für Weils Stadtteile, die im Gegensatz zu den eingemeindeten Ortsteilen keine Ortschaftsräte haben, eigene Beiräte einrichten. Sie ist außerdem für eine Verlängerung der Tramlinie. Ein Anliegen, das auch Jasmin Ateia teilt, die den Vereinen ein "Haus des Engagements" verspricht.
Klaus Springer will das Weiler "Badeland Laguna" verkaufen und den Euroairport in Flughafen Basel/Weil am Rhein umbenannt sehen. Robin Adam ist dafür, Solarzellen zu fördern und das Gewerbe zu stärken. Arzo Looden will sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzen und für ein gutes Miteinander von Einheimischen und Migranten. Diana Corinne Hartwig sieht eine Tramverlängerung kritisch und will vor allem die Bildung fördern.
Weils OB Wolfgang Dietz rief die Wahlberechtigten im Vorfeld eindringlich dazu auf, ihre Stimmen abzugeben: "Es gibt Millionen von Menschen auf diesem Erdball, die dankbar wären, sie hätten demokratische Rechte und könnten ihre Regierung oder ihre lokalen Verantwortlichen selbst wählen. Wir sollten das nicht geringachten, sondern es als unsere bürgerliche Pflicht empfinden."