Beim Landesbauerntag in St. Georgen im Schwarzwald (Schwarzwald-Baar-Kreis) kamen rund 300 Landwirtinnen und Landwirte aus der Region zusammen. Organisiert wurde die Versammlung vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV). Auf dem Podium forderte der BLHV-Präsident Bernhard Bolkart eine umwelt- und klimaverträgliche Landwirtschaft. Es müsse mehr erneuerbare Energien und nachhaltige Lieferketten geben. Zudem sollten regionale Kreisläufe wiederbelebt werden.
Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband will mehr "Zukunfsbauern"
Die Abhängigkeit der Landwirtschaft von Erdöl und Gas gefährde die Lebensmittelerzeugung. Denn Lieferketten und Rohstoffversorgung drohen zusammenzubrechen, so BLHV-Präsident Bolkart. In seiner Grundsatzrede betonte der Bauernpräsident, dass die Landwirtschaft umwelt- und klimaverträglich zur Ernährungssicherheit beitragen müsse. Landwirtinnen und Landwirte die solche Ideen umsetzen, bezeichnete Bolkart als "Zukunftsbauern".
Bernhard Bolkart zum Motto "Zukunftsbauern":
Landwirt Clemens Hug zeigt wie's geht
Seit 20 Jahren ist Clemens Hug Bio-Landwirt in Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis). Auf seinem Milchbetrieb mit Naturlandsiegel leben über 50 Milchkühe und mehrere Kälber. Erst kürzlich hat er für die Jungtiere einen neuen Stall gebaut. In diesem werden die neugeborenen Kälber für vier Wochen herangezogen. Danach sind sie groß genug und können bei einem Kooperationsbetrieb auf die Wiese. Das klingt nach einem südbadischen Zukunftsbauern.
Auf die Frage, was sich ändern muss, damit ein Landwirt in der Zukunft noch arbeiten kann, antwortete Hug: "Das ist keine leichte Frage, da müssen die Rahmenbedingungen insgesamt in der Landwirtschaft passen."
Besonders wichtig sei dem Landwirt die Verlässlichkeit, zum Beispiel beim Stallbau. "Die Landwirte seien ja bereit zum investieren in moderne Tier-Stallungen", so Hug. Jedoch gäbe es von der Politik seit sechs Jahren keinen aktualisierten Kriterienkatalog zum Stallbau.
Hug fordert längere Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft. Am besten für rund zehn Jahre. Er erklärt warum: