Die letzten Brennelemente aus dem stillgelegten elsässischen Atomkraftwerk in Fessenheim haben die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague in der Normandie erreicht - nach Ansicht von Kritikern ist die atomare Gefahr damit aber nicht gebannt. Sie sei lediglich exportiert worden, kritisierte die Mitwelt-Stiftung Oberrhein in einer Mitteilung.
Grundsätzlich sei der Abtransport der Brennelemente eine gute Nachricht, sagte Axel Mayer von der Mitwelt-Stiftung. Damit sei die schlimmste regionale Unfallgefahr gebannt.
Nun müsse sich die Umweltbewegung am Oberrhein verstärkt um die Uralt-Atomkraftwerke in der Schweiz kümmern, mahnte Mayer, der sich als Geschäftsführer beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Freiburg jahrelang für das Ende des Atomkraftwerks in Fessenheim stark gemacht hatte.
Kernkraftwerk war wegen Sicherheitsbedenken umstritten
Nach mehr als 40 Jahren Betrieb war das direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg liegende Kernkraftwerk Fessenheim vor rund zwei Jahren abgeschaltet worden. Wegen Sicherheitsbedenken war es jahrelang umstritten gewesen.
Französischen Medienberichten zufolge wurden die 314 Brennelemente in den Reaktoren nach ihrer Abschaltung zunächst in Kühlbecken untergebracht. Schritt für Schritt wurden sie dann nach La Hague transportiert.
Ehemaliger Betreiber EDF: Abtransport "wichtiger Schritt"
Ende August teilte der französische Energiekonzern EDF als ehemaliger Betreiber des Kernkraftwerks im Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass die letzten Brennelemente Fessenheim verlassen hätten. Damit sei ein wichtiger Schritt des Abbaus des Kernkraftwerks getan.
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