Brennholz liegt in und vor einem Laster. Daneben steht ein Mann. (Foto: SWR, Annette Rohrer)

Brennholz statt Gas

Holz aus der Ortenau: Neukundschaft geht leer aus

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Annette Rohrer
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Paula Zeiler
Bild von Autorin Paula Zeiler aus der SWR Aktuell Redaktion in Freiburg (Foto: SWR)

Die Nachfrage nach Brennholz und Hackschnitzel steigt derzeit gewaltig. Beides kann eine Gas-Alternative sein. Im Schuttertal (Ortenaukreis) geht die meiste Neukundschaft aber leer aus.

Bei Familie Zehnle im Schuttertal (Ortenaukreis) ist die Nachfrage nach Brennholz derzeit so groß, dass der Bedarf kaum noch gedeckt werden kann. Früher kamen zwei bis drei Anfragen täglich, jetzt sind es bis zu 25. Noch sei Holz da, jedoch sei ein Großteil bereits für Stammkundinnen und Stammkunden reserviert.

"Für Fremdkundschaft haben wir kein Holz mehr."

Anfragen haben sich verzehnfacht

Seit Jahrzehnten produzieren die Zehnles Kaminholz - zehn Prozent kommen aus dem eigenen Waldbestand. Den Rest kaufen sie jeweils im Frühjahr von Waldbesitzern aus der Region dazu. Den aktuellen Bedarf konnten sie nicht voraussehen.

Stammkunden bestellen größere Mengen

Sohn Alexander Zehnle steht täglich mit den Kundinnen und Kunden in Kontakt. Er hat das Gefühl, dass sich viele mit Gasheizungen, aus Angst vor fehlendem Gas, jetzt Ofen anschaffen. Auch Stammkundschaft, die bisher eine bestimmte Menge, also fünf Schütterermeter bestellt hat, sei jetzt in Panik und bestelle sieben oder acht Schütterermeter. Das mache keinen Sinn, sagt Zehnle, weil die Kundschaft im vorigen Winter auch mit fünf Schüttermetern ausgekommen sei.

"Auch Stammkundschaft ist jetzt in Panik."

Mann mit blonden Haaren steht auf einem Platz mit Brennholz. (Foto: SWR, Annette Rohrer)
Alexander Zehnle muss fast allen Neukunden absagen.

Einfach mehr Holz schlagen?

Der Verkauf für dieses Jahr ist für Familie Zehnle beendet - im Herbst geht es wieder in den Wald. Solange die Bäume noch Blätter tragen, können sie nicht gefällt werden. Denn auch wenn die Nachfrage steigt, sind Vater und Sohn gegen den schnellen Gewinn. Warum sie nicht einfach mehr Holz schlagen, erklärt Alexander Zehnle: "Das Holz wächst ja in einer bestimmten Geschwindigkeit nach und wenn man zuviel holt oder mehr holt, wie nachwächst, dann fehlt es in der Zukunft."

Holzstämme werden von einer Maschine hochgehoben. (Foto: SWR, Annette Rohrer)
Ab Herbst wird wieder neues Brennholz geschlagen.

Preis für Brennholz um 30 Prozent gestiegen

Wer jetzt kauft, muss tiefer als in den vergangenen Jahren in die Tasche greifen. Das bisherige Preisniveau kann auch Familie Zehnle nicht halten, das liegt unter anderem am Einkaufspreis für die Stämme. Dieser ist um 30 Prozent gestiegen. Das wirke sich auch auf den Brennholzpreis für das ofenfertige Brennholz aus, berichtet Alexander Zehnle. Zudem steigen auch im Forstbetrieb die Rohstoffkosten für Diesel und Strom.

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